Mittwoch, 28. Dezember 2011
Nozawa Onsen
Freitag, 2. Dezember 2011
Touristen in der Heimat
Kyoko brauchte nun also viel Geduld. Der Heilungsprozess war und ist immer noch sehr langsam. Es geht nur in langsamen Schritten vorwärts. Zwei bis drei mal die Woche stehen Physio Termine an um den Muskelaufbau sowie die Bewegungsfähigkeit voranzutreiben. Ansonsten sind wir beide viel unterwegs. Besuchen Freunde und Bekannte in der ganzen Schweiz. Manchmal hatten wir fast einwenig das Gefühl, als Touristen in der Heimat unterwegs zu sein.
Es war nun natürlich sowieso an der Zeit uns Gedanken zu machen wie es bezüglich Arbeit weitergehen sollte. Viel zu entscheiden gab es dann aber nicht, es wurde uns leicht gemacht. Als wir 2010 in Indien einwenig reisemüde waren, versendeten wir spontan eine Bewerbung für eine Arbeitsstelle in einer Skilodge in Japan, welche wir auf dem Internet gefunden hatten. Dazumal wurde schlussendlich nichts daraus. Trotzdem behielten wir uns den Kontakt im Hinterkopf und meldeten uns im Frühling 2011 nochmals bei der Skilodge. Nach unserer Rückkehr in die Schweiz Mitte August wollte es der Zufall, dass sich die Lodge-Besitzer gerade in der Schweiz in den Ferien befanden. So konnten wir Mark und Yoshiko in Luzern treffen und für den kommenden Winter alles regeln. Der Winterjob von Dezember bis April nächsten Jahres war also bereits mit der ersten Bewerbung gefunden.
So war unsere Zeit in der Schweiz limitiert, das Programm mit Ausflügen, Arbeit, Physiotherapie, Arztterminen, Familie und Freunden dicht gedrängt. Nach gut drei Monaten in der Heimat hiess es bereits wieder Abschied nehmen. Am 7 November 2011 ging es weiter nach Tokyo, wo wir bereits sehnsüchtig von Kyokos Familie erwartet wurden. Nun gibt es wieder täglich Reis zum Essen und uns bleibt ein guter Monat hier in Tokyo, bevor es weiter in die Berge von Nagano geht. Ab dem 10 Dezember führen wir für die kommende Saison die Skilodge „Villa Nozawa“ in kleinen Dorf Nozawa Onsen. Wie es uns dort ergeht und ob der Schnee, wie auch in der Schweiz, auf sich warten lässt, liest ihr in Kürze...
Donnerstag, 10. November 2011
Rückreise und einige Gedanken
Nun war es definitiv. Wir sassen im Flugzeug in Richtung Heimat. Da die ganze Rückreise so kurzfristig über die Bühne ging, wussten nur ganz wenige Leute, dass wir in die Schweiz zurückkehren. Gross war dann auch die Überraschung am Abend bei Familie und Freunden als wir plötzlich aus dem Nichts auftauchten. Überraschung gelungen... Für uns war es auf der einen Seite natürlich ein super schönes Gefühl unsere Lieben nach so langer Zeit wieder einmal in die Arme schliessen zu können. Andererseits war die ganze Situation auch einwenig komisch. Nicht weil wir das Gefühl hatten, die Schweiz oder die Leute hätten sich verändert oder seien uns fremd. Ganz im Gegenteil. Eher hatten wir das Gefühl, nur kurz weggewesen zu sein. 2 Wochen Ferien vielleicht. Es fühlte sich ganz normal an, mit Familie und Freunden bei einem guten Glas Wein am Tisch zu sitzen. Unsere Reise schien schon wieder ganz weit weg. Enttäuscht waren wir nicht wirklich, dass die Reise so abrupt endete. Natürlich wären wir die Strecke bis Tajikistan gerne noch gefahren. Unsere Familie, die mit Shane und Lena während der Reise noch Nachwuchs bekam, zusehen fühlte sich jedoch auch richtig an. Ausserdem blieb uns ja auch gar nichts anderes übrig. Kyokos Knie schmerzte immernoch und musste schnellstmöglich behandelt werden. Mehr dazu gibt es im Blogeintrag Schweiz.
Dienstag, 27. September 2011
Klinik Almaty

Was nun? Es schien hier in Almaty nicht vorwärts zugehen. Gabriel besprach die ganze Situation mit der Krankenversicherung in der Schweiz. Schnell wurde klar, dass Kyoko für die weiteren Behandlungen in die Schweiz zurückkehren muss. Nun ging plötzlich alles sehr schnell. Innert drei Tagen wurde der Rückflug durch die Versicherung organisiert. Das Datum auf den Freitag, 12. August 2011, festgelegt. Unglaublich, vor Tagen planten wir noch unsere Route über den Pamir Highway nach Tajikistan. Buchten ja von dort bereits Flüge nach Japan. Die Schweiz schien weit, weit weg. Nun müssen wir unsere sieben Sachen packen und werden innert acht Stunden in Zürich landen. So schnell kann es gehen... Unsere verlängerten Flitterwochen sind fürs erste beendet.
Sonntag, 14. August 2011
Weigweiser Almaty...
"Wisst ihr, unser Präsident ist bereits ein reicher Mann. Er hat sich seinen Teil des Kuchen längst abgeschnitten. Er soll bleiben. Er macht seine Sache nicht schlecht. Ein neuer Präsident ist bestimmt auch korrupt und möchte sich bereichern. Das Spiel ginge also von vorne los..."
Nun ja, so kann man dies natürlich auch sehen.

Donnerstag, 21. Juli 2011
Von Russland ins Russische Kasachstan
Tagsdarauf brausen wir die letzten Kilometer an die Grenze zu Kazachstan. Der Grenzuebertritt verlaeuft auch dieses Mal einwandfrei. Die Russischen Grenzbeamten verabschieden uns in Richtung Kasachstan und wir stellen uns schon mal auf ein neues Land, mit anderen Leuten ein. Ein Unterschied zu Russland ist dann aber nur schwierig auszumachen. Landschaftlich bleibt sich alles gleich, die Haeuser sind die selben wie in Russland, alte Ladas rasen weiterhin an uns vorbei, die Leute haben nur vereinzelt Asiatische Gesichter und es wird ueberall Russisch gesprochen. Mitte des 18. Jahrhunderts unterstellte sich das spaetere Kasachstan nach und nach dem Russischen Zarenreich. Die meisten Städte Kasachstans sind während dieser Periode von Russen gegründet worden. Ab 1919 folgte die jahrelange Sowjetische Besetzung. Auch wenn sowohl Kasachisch als auch Russisch offiziell als Amtssprachen gelten, ist Russisch die im Alltag dominierende Sprache in Kasachstan. Viele Kasachen, welche Russische Wurzeln haben, sprechen kein Wort Kasachisch. So koennen wir unsere hart erlernten Brocken Russisch weiterhin taeglich anwenden. Nach drei Fahrradtagen kommen wir in der ersten groesseren Stadt, Ust-Kamenogorsk (auf kasachisch Öskemen) im Nordosten von Kasachstan an. Die Stadt wurde im Jahre 1720 als russische Militär- und Poststation gegründet und entwickelte sich zu Zeiten der Sowjetunion zu einem Zentrum des Bergbaus und der Metallurgie. In Öskemen stand zudem das Kriegsgefangenlager 45, Ust Kamenogorsk, für Deutsche Kriegsgefangene des zweiten Weltkriegs. Heute zeigt sich Öskemen als lebendige Kleinstadt, die zum Verweilen einlaedt. Gruene Parkanlagen, gemuetliche Gartenrestaurants, grosses Lebens- sowie Genussmittelangebot und sommerliche Temperaturen. Dazu kommt ein Kasachischer Brauchtum, der uns auf Anhieb sympatisch ist. Wohnungsmiete anstelle von teuren Hotelzimmern. Ein Couchsurfer hilft uns bei der Suche und innert Stunden ziehen wir in unsere 1.5 Zimmerwohung mit Bad und Kueche im Stadtzentrum ein. Fuer umgerechnet knapp 20 CHF pro Nacht haben wir alles was uns lieb sein kann. Backofen fuer Pizza, eine eigene Putzfrau, gekuehltes Bier aus dem
Samstag, 2. Juli 2011
Sommerferien in Russland
Where are you from? "Switzerland and Japan"
Your car number? "No car, bicycle!"
Bicycle? Whats the bicycle number? "Bicycle number? No, we don't have a number."
Who is the driver? "hhhhhhmmmmm, I guess thats me."
Bicycles name? "Moby Dick"
Moby Dick, how do you write that?
And the other bicycle? "Little Princess"
Can you write this down....
Mit Fahrradproblemen an die Grenze
Tagsdarauf radeln wir vor die Russische Grenze, campieren noch einen letzten Tag auf Mongolischem Boden, bevor wir ueber die Grenze rollen. Ueber 1000km Holperpiste sind hinter uns. Die Mongolei war ein Abenteuer. Nun freuen wir uns auf Russland und asphaltierte Strassen.
Montag, 6. Juni 2011
Fahrt durch ein Bilderbuch
Ein Tag im Sattel:
8.00 Uhr am Morgen
Der Wecker klingelt. Nur langsam kriechen wir aus unseren warmen Schlafsaecken und widmen uns der taeglichen Pack-, Zeltabbau- und Fruehstuecksroutine. Zum Zmorge gibts entweder Brot mit Honig oder Haferflocken. Im Luxusfall gibts dazu noch einen Kaffee und eine Frucht. (Meistens Apfel) Heiss Wasser machen wir, wann immer moeglich, ueber dem Holzfeuer um Gas zu sparen. Dies hat wiederum Holzsammeln und je nach Wind, Pusten zur Folge. Bis wir mit bepackten Fahrraeder am Strassenrand stehen und jeder seine Morgenrituale vollendet hat, vergehen mindestens zwei Stunden.
10 Uhr am Morgen
Fuer die naechsten zwei bis drei Stunden rumpelt es. Je nach Tag blaest uns der Wind bereits jetzt entgegen und wir kommen nur langsam voran. Sind aber die Konditionen normal, dann brausen wir ueber die welligen Erdwege durch die wunderschoene Landschaft. Nach gut einer Stunde muss die erste Snackpause ran. (Nuesse, Schoggi oder Kekse) Je nach Kraftaufwand ist dann nochmals eine Pause vor dem Mittag noetig.
13-15 Uhr Mittag
Mittagspause. (Entweder Brot oder Nudelsuppe) Je nach Platz lassen wir uns Zeit, machen wenn moeglich wieder Feuer zum Kochen und geben unseren Beinen eine Erholungspause. Wenn kein Holz zu finden ist, kommt der Gaskocher zum Einsatz um die drei hungrigen Maeuler zu fuettern.
15.00 Uhr Mittag
Ein starker Kaffee hilft uns wieder in den Sattel. Fast taeglich weht spaetestens jetzt ein starker Gegenwind. Je nach Strassenuntergrund (Sand ist der grosse Feind) kommen wir kaum mehr voran und weitere Schokoladen Tafeln werden verzehrt. Spaetestens jetzt muessen wir auch wieder Ausschau fuer einen Fluss, See oder Laden halten um unsere Wasservorraete aufzustocken. Je nach Streckenabschnitt muessen wir unsere Raeder mit bis zu 9 Liter beladen. In Ulan Bator haben wir uns aus Kleideraufhaengern je zwei Wasserhalter gebastelt. Nach ueber 1000km kann man sagen, Test bestanden - Patentieren lassen.
16.00 Uhr bis 18.00Uhr Abends
Der Wind laesst nach (oder auch nicht) und die Fahrt in der Abendstimmung befluegelt uns nochmals. Jetzt wissen wir wieder warum es die taeglichen Anstrengungen wert sind. Pferdeherden galopieren an unserer Seite, Sonne und Wolken liefern ein atemberaubendes Schauspiel ab. Wir halten langsam Ausschau fuer einen Schlafplatz.
18.00 Uhr bis 20.00 Uhr Abends
Tagestotal = 30 bis 65km (Je nach Konditionen) Ein Schlafplatz ist gefunden. Wenn moeglich machen wir halt an einem Fluss und wo es Baueme hat. In den Sommermonaten ist es bis gegen 10 Uhr abends hell. Genuegend Zeit um uns einzurichten, Holz fuers Feuer zu organisieren und uns ein feines Abendmahl zu kochen. (Anfangs waren wir mit Fondue, Roesti, Aelpler Maccaroni etc., welche Sven aus der Schweiz mitgebracht hat verwoehnt.) Meistens gibts aber Pasta oder Reis mit Gemuese (Karotten, Zwiebeln, Pepperoni und Kartoffeln sind die Gemuese, welche alle paar Tage wieder in einem groesseren Dorf zum Kauf erhaeltlich sind.)
22.00 Uhr -23.00 Uhr Abends
Es dunkelt langsam und unsere Baeuche sind gefuellt. Die Abendstimmung ist gigantisch. Das Leben in der Natur mittlerweile Gewohnheitssache. Spaetestens jetzt kuehlt es schnell ab und wir freuen uns in die Zelte zu kriechen. Das Feuer erlischt und fuer uns heisst es Oyaasuuuuumiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii….. bis Morgen.
Uebermorgen radeln wir dann innerhalb der naechsten Woche die letzten 300km bis an die Russische Grenze und weiter durchs Altai Gebirge.
Samstag, 30. April 2011
Viel zu tun...
Leider blieb die Sendung in Seoul, Sued Korea, aus nicht geklaerten Gruenden einige Tage stecken. Zeit um fuer Sven ein Fahrrad zufinden, Reperaturarbeiten an unseren Velos zu verrichten, das launische Wetter (Mal Schnee, dann wieder herrlicher Sonnenschein) abzuwarten und Essensvorraete fuer das kommende Abenteuer zukaufen. Zu dritt gehts in den naechsten Tagen mit dem Nachtzug in die nord-oestlich gelegene Stadt Erdenet, von wo wir mit den Fahrraedern quer durch die ganze Mongolei radeln, um Mitte Juni den Russischen Grenzuebergang, Bayan Oelgii - Tashanta, ganz im Westen der Mongolei zu erreichen.
Montag, 25. April 2011
Vom Winde verweht
Die kommenden Fahrradtage bringen uns durch die aermliche und
Seit Bejing kaempfen wir taeglich mit starkem Gegenwind. An gewissen Tagen gehts gerademal mit 5-8km pro Stunde vorwaerts. Extrem ermuedend und frustrierend. Vorallem, wenn dann die kleine Strasse sich auch noch im Sand verliert und wir die Raeder mehrere Male stossen muessen. Wenigstens erfreuen sich die lokalen Leute an unserem Besuch und der nicht alltaeglichen Gelegenheit, einen weissen, behaarten Mann zu betrachten. Ob im Restaurant oder beim Einkaufen. Leute starren, folgen einem und die ganz mutigen bringen ein "Hello" ueber die Lippen.
Die vielen hartarbeitenden Bauern bewirtschaften Ihre Felder fast ausschliesslich mit Eseln und Pferden. Fuer diese Leute muss die naheliegende Metropole, Beijing, wie eine Reise auf einen anderen Planeten sein. Die Unterschiede sind riesig und die Leute auf dem Land besitzen nicht viel, trotzdem haben wir in China eigentlich nie das Gefuehl auf eine Armut wie man sie z.b. in Indien sieht, zu treffen.
In mehreren Buechern lasen wir von den Sandstuermen, welche im Fruehling durch die Chinesische Provinz, Inner Mongolia, pfeifen. Auch wir sollten nicht verschont bleiben. Am letzten Fahrradtag in China fegten
Nach den zwei Wochen im Gegenwind waren wir froh die Grenze erreicht zu haben. Leider wurden aber die Tage in Erenhot, bevor es weiter in die Mongolei ging, nicht wie erhofft entspannend. Grund dafuer waren zwei Fahrradmechaniker, welche diesem Namen nicht im geringsten gerecht wurden. Mehr dazu aber im naechsten Blogeintrag.
Freitag, 8. April 2011
Planwechsel
So standen wir ploetzlich mit einem abgelaufenen Chinavisa da und einer Zieldestination, die so aber ueberhaupt nicht eingeplant war. Nach langem diskutieren und argumentieren, blieb uns aber nichts anderes uebrig als unsere Sachen zu packen und schnellstmoeglich nach Chengdu zu kommen um dort die Visaverlaengerung einzuleiten. Der Versuch dies erneut per Autostopp zu tun blieb leider ohne Erfolg. Auf einer Strasse mit viel Verkehr, Baustellen und staubig, dunklen Tunnels radelten wir in die naechst groessere Stadt, Luding, von wo wir am darauffolgenden Morgen samt Fahrraedern einen Bus nach Chengdu nahmen. In der Grossstadt angekommen, galt es die Fahrraeder zusammenzubauen und sich zu orientieren.
"PSB Office gesucht, Eintritt verwehrt. (Wochenende) Diskutieren, telefonieren, warten... Schreiben vom PSB Kangding vorweisen. Security Guard verwirrt, aber nett. Sind weiter am warten... Jemand aus der Visaabteilung erscheint und kuemmert sich um uns. Zusage fuer Spezialverfahren (5 Tage ab heute) Endlich, Visaproblem geloest. Weiter gehts zur Hotelsuche. Guenstig? Denkste. Stundenlanges rumfahren, kein Erfolg. Viel Verkehr, Abgas, Wolkenverhangener Himmel... Hunger: Ohhh Baeckerei. Was fuer ein Kuchen. Mehr kaufen und verschlingen... Dann doch noch. Gemuetliches Zimmer, nette Leute. (CHF 11 pro Nacht) teuer fuer uns, guenstig fuer Chengdu.
Wie schon in Litang und Kangding, treffen wir auch in Chengdu auf tausende von Polizisten in den Strassen. Im Maerz 2008, vor den Olympischen Spielen in Beijing, machten die tibetischen Aufstaende gegen die chinesische Fremdherrschaft in Tibet grosse internationale Schlagzeilen. Wir fragen uns, ob dies wohl der Grund war, warum wir keine Visaverlaengerung in Kangding, Ost Tibet, bekamen? Waehrend Tagen sitzen zwei Polizisten 24 Stunden lang bei uns in der Hotellobby. China hat Angst, dass es nochmals Aufstaende geben koennte und versucht alles, diese zu unterdruecken. Es kann gut sein, dass die Polizei uns aus dem tibetischen Teil Chinas raushaben wollten und uns deshalb nach Chengdu schickten um das Visa zu verlaengern. So verweilen wir uns einige Tage in Chengdu, warten auf die Visaausstellung und machen uns Gedanken wie es von hier weitergehen soll. Geplant war ja von der Ostkueste Chinas eine Faehre nach Japan zunehmen. Das grosse Erdbeben - Tsunami Unglueck und die daraus resultierende nukleare Unsicherheit, bewegen uns zu einem Planwechsel. Um die Situation in Japan noch einwenig abzuwarten, werden wir zwei Monate in die Mongolei reisen und dann entscheiden, wann wir in Kyokos Heimat zurueckkehren. Mit dem Nachtzug ging es 32h quer durchs Land, von Chengdu nach Beijing, um dort das Visa fuer die Mongolei zu beantragen. Die Chinesische Hauptstadt stand eigentlich nie auf unserem Reiseplan, aber wir sollten schnell Gefallen an Beijing finden. Wieder einmal hatten wir grosses Glueck von zwei Warmshowern, Ray und Florence, beherbergt zu werden. Von Ihrer zentralen Wohnung im Herzen der Stadt, erkundeten wir die Strassen von Peking und waren oft bei Ihnen zum Essen eingeladen. Wir konnten uns nicht genug fuer die grosse Gastfreundschaft bedanken.
Feines
Morgen gehts dann wieder in den Sattel. (Kyoko hat einen neuen) Werden in kommenden Tagen von Beijing durch die Hebei Provinz nach Inner Mongolia fahren, um dort den Grenzuebertritt in die Mongolei zu machen. Am 22. April treffen wir auf unseren Freund Sven, der uns ab Ulaanbator wieder begleiten wird. Sven ist auch der, dem zu danken ist, dass Ihr die letzten Blogeintraege lesen konntet. In China sind viele Webseiten, wie Google, Blogger, Facebook.. gar nicht oder nur limitiert benutzbar. So veroeffentlichte jeweils Sven die Blogeintraege aus China fuer uns. Merci vilmal. Zudem hat es endlich mit dem raufladen der Fotos geklappt. (Merci Broccoli) Viel Spass beim anschauen der Fotos aus Laos und China.
Freitag, 18. März 2011
Hohe Paesse
Freitag, 11. März 2011
Vom Industriegebiet in den Schnee
der modernen Stadt findet man neben tausenden lokalen chinesischen Unternehmen auch viele westliche Shops, namentlich
aus der USA, wie Nike, Walmart und KFC. Schmunzeln muessen wir oft ueber die vielen gefaelschten
Markenartikel, die ueberall erhaeltlich sind.
Adiyas Jacken und duschen mit L’oral Shampoo. Und wir schlafen seit neuem auf Maxped (Exped) Matten.
In groesseren Staedten ist auf dem Fahrrad auch immer hohe Vorsicht geboten. In China ist es fuer Autofahrer normal,
ohne zu schauen, mit Zigarette im Mund und Natel am Ohr auf eine Hauptstrasse einzubiegen. Es gilt die Regel, wer
jemanden umfaehrt, der bezahlt.(Oder vermutlich auch nicht...) Mit gelegentlichem Bruellen, Kopfschuetteln und sich
den Verkehrssitten anpassen, schlaengelt man sich durch.
Der erste Fahrradtag fuehrte dann auch durch riesige Industriegebiete und war mit viel Abgas und Staub verbunden. Je
mehr wir uns jedoch von der fuer chinesische Verhaeltnisse kleinen Stadt Panzhihua entfernten, desto ruhiger wurde
es. Erneut stellten einige harte Anstiege eine grosse Herausforderung dar. Spektakulaere Aussichten, wunderbare Doerfer,
gutes Essen und fantastisches Wetter entschaedigten aber immer wieder fuer die Anstrengungen. Das es Winterzeit
ist, wurde uns erst auf der Passhoehe vor Lijiang in Erinnerung gerufen, als wir an einigen Schneeflecken vorbeifuhren.
Dank den milden Tagestemperaturen, 10 bis 20 Grad Celsius, kann man sich zudem kaum vorstellen, das wir
uns seit Wochen auf 2000 bis 3500 Meter ueber Meer befinden. Lijiang liegt auf einem Plateau, knapp 2600
m.u.Meer . Hoch beliebt bei chinesischen Touristen, wird die Stadt, vorallem wegen Ihrem Oldtown bekannt, fast das
ganze Jahr hindurch von Tourgruppen ueberrannt. Viele Souvenirshops, Restaurants, Hotels und laute Bars erinnern
einen einwenig an Zermatt. Dies dachte wohl auch Schweiz Tourismus. Mount Youlong, der 5500 Meter hohe Hausberg
von Lijiang, wird gross als Matterhorns “Sister Peak” angepriesen. Mit einer Gondelbahn ist es Touristen moeglich
bis auf 4600 Meter zugelangen. Horden von Chinesen lassen sich den teuren Ausflug nicht nehmen und
“besteigen” bepackt mit Sauerstoffflaschen und gemieteten Winterjacken die Gletscherplattform. Mal schauen ob dies
am Matterhorn auch bald moeglich ist?
Trotz vielen Touristen gefaellt uns Lijiang und die Region sehr gut und wir wollen unsere Fahrradfahrt noerdlich in
Richtung Shangri La vortsetzen. Was wir nicht wissen, ein Strassenzoll und Mount Youlong Protection Fee (CHF 30
pro Person) muss bezahlt werden. Und wer ist Schuld? Natuerlich Matterhorns Sisterpeak. Das wir aus der Schweiz
kommen half bei den Verhandlungen nichts und wir mussten einen 40km grossen Umweg fahren, sowie eine andere
Strassenroute nach Shangri La nehmen um der Abzocke zu entgehen. Der Routenwechsel stellte sich aber als Gluecksfall
dar.
bisherigen Reise. Eine gleichmaessig steigende , wenig befahrene, Strasse brachte uns durch gigantische Schluchten
und wunderbare Berglandschaft bis auf 3500 Meter, von wo eine Abfahrt auf das Hochplateau von Shangri La folgte.
Weiterhin fahren wir in herrlichem T-Shirt Wetter und nur wenn die Sonne verschwindet und nachts im Zelt wird es
frostig kalt. Fruehlingshafte Bedingungen in den Taelern und Schnee auf den Berggipfeln. Schoener koennte das
Panorama nicht sein. Die nun tibetische Landschaft und Kultur erinnert uns stark an die Ladakh Region (Indien), welche
wir letztes Jahr bereisten.
der tibetischen Grenze entlang in Richtung Norden zuradeln. Bevor wir dies tun, machen wir mit dem Bus einen Abstecher
nach Dali um einerseits unsere Freunde Jens und Zuzka nochmals zu treffen und andererseits einige Tage Taiji
in einer Tempelanlage zu praktizieren. Die geplanten Kampfsporttage lassen wir aber schlussendlich sausen. (Fuehlen
uns nicht willkommen, zu hoher Preis und viele Regeln) Anstelle dem Sport widmen wir uns zu Viert hauptsaechlich
feinem Essen und den lokalen alkoholischen Traubensaeften, bevor es weiter in die schneebedeckten Berge geht. Der
Aufenthalt in Dali gab uns zudem die Moeglichkeit die noch noetigen Ausruestungsartikel fuer die kommenden kaelteren
Temperaturen zu organisieren (waermere Handschuhe, Schuhueberzieher etc..) und die Essensvorraete aufzustocken.
(Viele Snickers) Hoffentlich schmilzte ausserdem waehrend diesem gut einwoechigem Aufenthalt der Schnee
weiter, welcher uns auf den kommenden Passhoehen, welche bis zu 4700 Meter hoch sind, erwartet.