Mittwoch, 28. Dezember 2011

Nozawa Onsen

Das Dorf Nozawa Onsen liegt 50 Kilometer Nordöstlich von Nagano auf gut 500 Metern über Meer. Nagano, spätestens seit den Olympischen Winerspielen im Jahre 1998 ein fester Begriff. Der Sturz von Hermann Meier in der Männerabfahrt prägte ihn, aber sicher auch die Spiele in Nagano. Kurze Video Rückblende...


Auch in Nozawa Onsen wurde dazumal um Medaillen gekämpft. Die Biathlon Wettbewerbe wurden hier durchgeführt. Noch heute erinnern einige alte, verrostete Tafeln sowie die Olympischen Strassenschachtdeckel an die glanzvolle Zeit von dazumal. Die Region boomte in den 90-er Jahren. Die meisten Bauten, so auch die Skilodge in welcher wir arbeiten wurde dazumal gebaut. Wie Nagano, welches oft mit Hermann Maiers Sturz in Verbindung gebracht wird, gibt es auch im kleinen Dörfchen Nozawa Onsen eine Österreichische Verknüpfung. 1930 kam der Österreichische Skipionier Hannes Schneider, der einst sagte: "Skifahren ist die einfachste Sache der Welt.", auf Einladung des Japanischen Kronprinzen nach Japan, um Vorträge über die Arlberg-Technik zu halten. Hannes Schneider kehrte den damals vorherrschenden, traditionellen Skitechniken den Rücken und führte ganz neue Skilauf Techniken ein. Stemmbogen, tiefe Hocke, Sprünge und kleine Bögen in Verbindung mit perfekter Körperkontrolle brachten neuen Schwung und Eleganz in die Skiszene. Durch seine Schischule sowie einigen Filmproduktionen erlangte er weltweites Aufsehen. Schneider leitete in Nozawa Onsen Skikurse und St. Anton am Arlberg, seine Heimat, wurde im Jahre 1971 Nozawa Onsens Partnerstadt. Noch heute kommt der Bürgermeister aus St. Anton jedes Jahr auf einen Besuch. Mehr über Hannes Schneider gibts im Film "Der weisse Rausch"


In den 1950er Jahren wurde in Nozawa Onsen der zweite Skilift überhaupt in Japan gebaut. Mittlerweile sind es 24 Lifte. Von flachen Anfängerpisten bis hin zu steilen Offpiste Abfahrten bietet das Gebiet so ziemlich alles. Der einzige Unterschied zu den Pisten in Europa ist, dass die Abfahrten eher kurz sind. Meistens sind die steilen Abschnitte nur wenige hundert Meter lang. Dafür ist der frische Pulverschnee umso besser. Unglaublich, was bei uns in den letzten Tagen an Schnee gefallen ist. Während einer Woche fiel der Schnee fast ununterbrochen und bescherte uns einen tollen Start in die Wintersaison. Die Schneegrundlage im Skigebiet liegt nun bei 3 Meter. Mit dem Schnee kamen auch die Gäste. Unsere Lodge ist seit gut drei Wochen täglich ausgebucht. Dies bedeutet viel Arbeit für uns. Das kleine Dorf Nozawa Onsen, mit gut 3000 Einwohner, gefällt uns bis jetzt sehr gut. Die lokalen Leute sind sehr nett, Essen, Schnee und Arbeitskollegen passen zusammen. Mehr über die Region und unsere Arbeit im nächsten Blogeintrag.

Mehr Infos über das Skigebiet und die Skilodge Villa Nozawa, in welcher wir arbeiten, gibts unter www.nozawaholidays.com

Freitag, 2. Dezember 2011

Touristen in der Heimat

Die Magnetresonanztomograpie, kurz MRI, bestätigte, was wir bereits vermuteten. Der Meniskus in Kyokos linkem Knie war beschädigt und blockierte das Knie. Der Scan zeigte aber noch etwas anderes unerfreuliches. Das linke Kreuzband war ebenfalls gerissen. Diese Information kam nun doch etwas überraschend. Der Zwischenfall in Kasachstan war so gut wie ohne Krafteinwirkung, wie konnte also das Kreuzband reissen? Den Ärzten und auch uns wurde schnell klar, dass das Kreuzband schon länger gerissen sein muss. Es gibt viele Leute, so lernen wir, die mit kaputten Kreuzbändern leben und dies nicht bemerken. Ein gut aufgebautes, durchtrainiertes Knie braucht die Kreuzbänder nicht zwingend um im Alltag und auch bei sportlicher Betätigung uneingeschränkt zu funktionieren. Diese These sieht sich durch Kyokos Leistung nur bestätigt. Kyoko fuhr mit dem Fahrrad quer durch Asien und bemerkte nicht mal, dass Ihr Kreuzband gerissen ist. Nach Absprache mit den Ärzten wurde bestimmt, dass man vorerst nur den Meniskusschaden operiert. Das Kreuzband wird so belassen und es kommt nur zu einem Eingriff, falls in Zukunft allgemeine Beschwerden oder Einschränkungen bei sportlicher Betätigung auftreten. Die Meniskusoperation verlief positiv. Der Meniskus wurde genäht und Kyoko bekam lange 6 Wochen an Krücken verordnet.

Kyoko brauchte nun also viel Geduld. Der Heilungsprozess war und ist immer noch sehr langsam. Es geht nur in langsamen Schritten vorwärts. Zwei bis drei mal die Woche stehen Physio Termine an um den Muskelaufbau sowie die Bewegungsfähigkeit voranzutreiben. Ansonsten sind wir beide viel unterwegs. Besuchen Freunde und Bekannte in der ganzen Schweiz. Manchmal hatten wir fast einwenig das Gefühl, als Touristen in der Heimat unterwegs zu sein. Besonders Gabriel, der das Glück hatte einige unvergessliche Ausflüge mit Freunden zumachen kam auf seine Kosten. Ein Gleitschirmflugangebot eines Freundes in Grindelwald nimmt man natürlich gerne an. Und auch eine Einladung zu einem imposanten Alpenrundflug über den Aletsch Gletscher von Schwager, Patrick, der sich gerade in der Ausbildung zum Piloten befindet, möchte man nicht ausschlagen.

Wenn wir uns in Rapperswil-Jona aufhielten, unternahmen wir viel mit unserer Familie und den kleinen Nachkömmlingen von Miller und Müllers. Gabriel half zudem wann immer möglich beim Neubau seiner Eltern an der Hanfländerstrasse. Ja auch das Leben zuhause blieb nicht stehen während unseren zwei Jahren auf Reisen. Das Wort Arbeit stand also nach langer Zeit auch wieder einmal im Terminkalender.

Es war nun natürlich sowieso an der Zeit uns Gedanken zu machen wie es bezüglich Arbeit weitergehen sollte. Viel zu entscheiden gab es dann aber nicht, es wurde uns leicht gemacht. Als wir 2010 in Indien einwenig reisemüde waren, versendeten wir spontan eine Bewerbung für eine Arbeitsstelle in einer Skilodge in Japan, welche wir auf dem Internet gefunden hatten. Dazumal wurde schlussendlich nichts daraus. Trotzdem behielten wir uns den Kontakt im Hinterkopf und meldeten uns im Frühling 2011 nochmals bei der Skilodge. Nach unserer Rückkehr in die Schweiz Mitte August wollte es der Zufall, dass sich die Lodge-Besitzer gerade in der Schweiz in den Ferien befanden. So konnten wir Mark und Yoshiko in Luzern treffen und für den kommenden Winter alles regeln. Der Winterjob von Dezember bis April nächsten Jahres war also bereits mit der ersten Bewerbung gefunden.

So war unsere Zeit in der Schweiz limitiert, das Programm mit Ausflügen, Arbeit, Physiotherapie, Arztterminen, Familie und Freunden dicht gedrängt. Nach gut drei Monaten in der Heimat hiess es bereits wieder Abschied nehmen. Am 7 November 2011 ging es weiter nach Tokyo, wo wir bereits sehnsüchtig von Kyokos Familie erwartet wurden. Nun gibt es wieder täglich Reis zum Essen und uns bleibt ein guter Monat hier in Tokyo, bevor es weiter in die Berge von Nagano geht. Ab dem 10 Dezember führen wir für die kommende Saison die Skilodge „Villa Nozawa“ in kleinen Dorf Nozawa Onsen. Wie es uns dort ergeht und ob der Schnee, wie auch in der Schweiz, auf sich warten lässt, liest ihr in Kürze...

Donnerstag, 10. November 2011

Rückreise und einige Gedanken

In Almaty blieben uns nur wenige Stunden um Gepäck sowie Fahrräder normgerecht einzupacken. Die Reisedokumente erhielten wir von der Versicherung gerademal 10 Stunden vor Abflug. Wie im letzten Blogeintrag erwähnt, organisierte unsere Verischerung den Rücktransport in die Schweiz. Da für Kyoko ein Notfallsitz beantragt wurde, galt es am Tag vor der Abreise noch eine Bestätigung eines lokalen Arztes einzuholen, welcher die Flugfähigkeit von Kyoko bestätigen konnte. Natürlich war der Aufwand vergeblich. Bei Turkish Airlines wollte man tags darauf nichts von solch einem Schreiben wissen. Dafür zeigte das Check-in Personal um so mehr Interesse an unseren zwei Fahrradboxen. 90 Euro pro Fahrrad seien zu bezahlen, so der Check-in Manager. 90 Euro mein Lieber Mann ist mehr, als mein Fahrrad neu in Sri Lanka gekostet hat! Bei der ganzen Sache ging es nicht darum, dass wir Übergepäck hatten oder die Box zu gross war. Uns standen wegen Kyokos Notfallsitz über 60 Kilogramm an Reisegepäck zu Gute. Der Zuschlag war einzig und allein deswegen zu bezahlen, weil es sich um Fahrräder handelte. Nun startete natürlich ein langes Hin und Her. Nie und nimmer wollten wir die 180 Euro aus unserem Sack bezahlen. Da wir diesen Blog hauptsächlich als Zusammenfassung unserer Reiseerlebnisse schreiben und die Leser nicht mit endlosen Geschichten langweilen möchten, nur soviel zum Ausgang dieser eineinhalb stündigen Diskussion am Check-in Schalter von Almaty. Wir waren schlussendlich erfreut, das Check-in Personal frustriert und die Fahrräder kostenlos auf dem Weg in Richtung Zürich. Es lohnt sich manchmal hartnäckig zu sein.

Nun war es definitiv. Wir sassen im Flugzeug in Richtung Heimat. Da die ganze Rückreise so kurzfristig über die Bühne ging, wussten nur ganz wenige Leute, dass wir in die Schweiz zurückkehren. Gross war dann auch die Überraschung am Abend bei Familie und Freunden als wir plötzlich aus dem Nichts auftauchten. Überraschung gelungen... Für uns war es auf der einen Seite natürlich ein super schönes Gefühl unsere Lieben nach so langer Zeit wieder einmal in die Arme schliessen zu können. Andererseits war die ganze Situation auch einwenig komisch. Nicht weil wir das Gefühl hatten, die Schweiz oder die Leute hätten sich verändert oder seien uns fremd. Ganz im Gegenteil. Eher hatten wir das Gefühl, nur kurz weggewesen zu sein. 2 Wochen Ferien vielleicht. Es fühlte sich ganz normal an, mit Familie und Freunden bei einem guten Glas Wein am Tisch zu sitzen. Unsere Reise schien schon wieder ganz weit weg. Enttäuscht waren wir nicht wirklich, dass die Reise so abrupt endete. Natürlich wären wir die Strecke bis Tajikistan gerne noch gefahren. Unsere Familie, die mit Shane und Lena während der Reise noch Nachwuchs bekam, zusehen fühlte sich jedoch auch richtig an. Ausserdem blieb uns ja auch gar nichts anderes übrig. Kyokos Knie schmerzte immernoch und musste schnellstmöglich behandelt werden. Mehr dazu gibt es im Blogeintrag Schweiz.

Dienstag, 27. September 2011

Klinik Almaty

Die Berge vor Almaty sind einfach und innert wenigen Busminuten zu erreichen. Unser Gastgeber, Tas, möchte uns die Umgebung zeigen und wir begeben uns auf eine Wanderung, den weissen Berggipfeln, die da beispielsweise Sowjet oder Lenin Peak heissen, entgegen. Seit über drei Monaten und nach dem Verlassen von Ulan Bator, ist Almaty die erste Grossstadt, in der wir Zeit verbringen, respektive welche wir überhaupt durchreisen. Nach einigen Tagen Stadtleben, ist es herrlich wieder im schönen Grün zu sein und die frische Bergluft einzuatmen. Leider ist jedoch die Freude an der Natur nur von kurzer Dauer.Nach gut 20 Gehminuten hört Gabriel plötzlich ein leises Knacken hinter sich und sieht wie Kyoko unter Schmerzen steht. Was war passiert? Kyoko stand mit ihrem linken Fuss einwenig gegen innen gedreht auf den steinigen Untergrund, verdrehte kurz und das Knie blockierte. Weder Strecken noch Biegen des Knies war möglich. Schnell wurde uns klar, dass dies eine schlimmere Verletzung ist. Kyoko operierte das selbe Knie (Meniskus und Kreuzband) bereits vor gut 18 Jahren. Sie kennt also Ihr Knie gut. In den vergangenen Jahren hatte Sie immer wieder solche Situationen, wo sie nach einer komischen Kniebewegung für kurze Zeit einen Schmerz verspührte. Leider gingen die Schmerzen dieses Mal nicht mehr weg und es gab keine andere Möglichkeit, als Kyoko auf Händen den Berg hinunter zu tragen. Dies tönt nach einer romantischen Geschichte, der Mann trägt die Ehefrau den Berg hinunter. Leider konnte es Kyoko wegen den Schmerzen nicht geniessen und Gabriels Arme mussten leiden. Man kann sich kaum vorstellen, wie viele Armmuskeln man während längerer Zeit auf dem Fahrrad verliert. Glücklicherweise waren da noch Sven, Tas und Chris, die uns mit Tragen von Kyoko und Rucksäcken unter die Arme greifen konnten. Zudem können wir von Glück sprechen, dass wir noch nicht stundenlang unterwegs waren. Dieser Unfall hätte auch an einem weitaus einsameren Ort passieren können. Kaum vorzustellen, wenn dies irgendwo in der Steppe der Mongolei vorgefallen wäre.Nach einer halben Stunde Huckepack erreichten wir eine erste kleine Strasse und hatten Glück, dass nach wenigen Minuten ein Jeep anhielt. Der nette Mann war auf dem Weg in die Stadt und fuhr uns direkt vor Tas Wohnung in Almaty. Langsam aber sicher glich die Wohnung von Warmshower Tas einer Klinik. Erst verletzte sich Tas selber an der Hand. Dann Kyokos Knie. Und schliesslich kehrte Chris, der Australische Fahrradfahrer welcher mit Sven in Richtung Bishkek fuhr, nach zwei Tagen mit einem Loch im Kopf nach Hause. Jugendliche bewarfen Ihre Zelte in der Nacht mit Steinen und trafen dabei Chris am Kopf. Er musste am Kopf genäht werden. Wer genaueres wissen möchte, auf www.fahrradreise.blogspot.com oder www.cyclestrongman.com gibts die ausführliche Version.

Die Symptome an Kyokos Knie waren offensichtlich und sprachen klar für eine Meniskusverletzung. Trotzdem wollten wir noch einige Tage abwarten, um zu schauen, ob eine Besserung in Sicht ist. Als das Knie aber nach drei Tagen immernoch blockiert war, sollte ein MRI Scan Klarheit schaffen. Wie sich herausstellte, gar kein einfaches Unterfangen in Kasachstan. Nur einige Spitäler und Kliniken in Almaty besitzen MRI Maschinen. Und findet man dann ein Spital welches eine MRI Maschine hat, heisst dies noch lange nicht, dass sie funktioniert. In einem der Spitäler wurden wir mit dem Grund abgewiesen, dass sie wohl eine Maschine besässen, diese aber zur Zeit kaputt sei. Dank der Mithilfe von Balzan, einer Kasachin, die wir über einen bekannten aus der Schweiz kennenlernen durften, fanden wir dann aber trotzdem noch eine Klinik, die eine funktionsfähige MRI Maschine besass. Als Kyoko bereits mit hübschem Röntgenumhang bereit stand, wurde Ihr dann aber plötzlich mitgeteilt, dass der Scan doch nicht durchgeführt werden kann. Kyoko hat zwei Schrauben aus der Kreuzbandoperation vor 18 Jahren im Knie. Die alten MRI-Maschinen liessen deswegen keinen Scan zu.

Was nun? Es schien hier in Almaty nicht vorwärts zugehen. Gabriel besprach die ganze Situation mit der Krankenversicherung in der Schweiz. Schnell wurde klar, dass Kyoko für die weiteren Behandlungen in die Schweiz zurückkehren muss. Nun ging plötzlich alles sehr schnell. Innert drei Tagen wurde der Rückflug durch die Versicherung organisiert. Das Datum auf den Freitag, 12. August 2011, festgelegt. Unglaublich, vor Tagen planten wir noch unsere Route über den Pamir Highway nach Tajikistan. Buchten ja von dort bereits Flüge nach Japan. Die Schweiz schien weit, weit weg. Nun müssen wir unsere sieben Sachen packen und werden innert acht Stunden in Zürich landen. So schnell kann es gehen... Unsere verlängerten Flitterwochen sind fürs erste beendet.

Sonntag, 14. August 2011

Weigweiser Almaty...

Die Zugfahrt von Ust-Kamenogorsk nach Almaty verlief einwandfrei. Die Fahrraeder passten perfekt in die obere Gepaecksablage und den Zugschaffner, der eine Einkommensaufbesserung in uns und unserem Extragepäck sah, konnten wir mit gelegentlich serviertem Kaffee zufrieden stellen. Landschaftlich gab es wenig zu bewundern. Abgesehen vom Altaigebirge im Nordosten, sowie den massiven Gebirgsketten zu China und Kirgistan im Süden, ist Kasachstan eine einzige grosse trockene Huegel-, Steppen- bzw. Wüstenlandschaft. Nach 24 heissen Stunden im Zug rollen wir in Almaty ein, der mit 1.4 Millionen Einwohnern groessten Stadt des Landes und bis 1997 Haupstadt Kasachstans. Heute heisst die Hauptstadt Astana und ist ueber 1400km weiter noerdlich gelegen. Grund fuer den Umzug ist angeblich die grosse Erdbebengefahr im Raume Almaty und wenig Platz fuer neue Bauprojekte. Letzteres klingt doch eher wie eine schlechte Ausrede, angesichts der naheliegenden, menschenleeren Steppe, die sich nördlich ins Landesinnere erstreckt. Kritiker sagen, dass es wohl eher der Abstammung von Präsident Nursultan Nasarbajew zuzuschreiben ist, welcher urspruenglich aus dem Norden kommt und sich dort mit weniger lokalen Rivalen in der Elite konfrontiert sieht. Der Präsident ist seit über 20 Jahren im Amt und wird es wohl auch weiter bleiben, hat er doch die Verfassung geändert und darf sich nun so oft wählen lassen, wie er will. Nasarbajew ist jedoch alles andere als unbeliebt und erfreut sich grosser Beliebtheit bei den Kasachen. Einige Leute, mit denen wir gesprochen haben, sagten uns:
"Wisst ihr, unser Präsident ist bereits ein reicher Mann. Er hat sich seinen Teil des Kuchen längst abgeschnitten. Er soll bleiben. Er macht seine Sache nicht schlecht. Ein neuer Präsident ist bestimmt auch korrupt und möchte sich bereichern. Das Spiel ginge also von vorne los..."
Nun ja, so kann man dies natürlich auch sehen.Die Stadt Almaty liegt am Nordfuß des Tian Shan Gebirgszuges. Fast von ueberall aus der Stadt sind die wunderschönen, hohen Berggipfel zu sehen, die sich wie eine grosse Wand zwischen Kasachstan und Kirgistan auftürmen. Die Stadt ist weder modern noch alt. Nicht selten steht ein alter sowjetischer Blockbau neben einem neuen, glitzernden Business Komplex. Mercedes, Bentley und Porsche Cayenne sind keine Seltenheit auf den Strassen. Das Leben in der Grosstadt, unterscheidet sich wie in vielen von uns bereisten Ländern, auch hier komplett vom Rest des Landes. Wir sind froh bei Warmshower Tas, einem gebürtigen Australier, der als Pilot für die staatliche Airline "Air Astana" arbeitet, für einige Tage absteigen zu können. Dies gibt uns Zeit um andere Fahrradfahrer zu treffen (Speziell Chris, ein Aussie Dude mit dem wir viel Zeit verbringen), das Kirgistan Visa zu beantragen (Unser nächstes geplantes Reiseland lässt uns unglaubliche 10 Arbeitstage warten), die Registrierung in Kasachstan zu tätigen (viel zu spät, aber schlussendlich ohne Probleme) und die Weiterreise zu planen (von Almaty über Bishkek, Osh und den Pamir Highway nach Dushanbe). Nach langem hin und her wollen wir uns die Chance nicht entgehen lassen, die Strecke über den Pamir Highway zu radeln, von der wir von anderen Radreisenden soviel Gutes gehört haben. Dushanbe, die Hauptstadt Tajikistans, soll dann auch unser Endziel sein und wir buchen auf mitte Oktober zwei Flüge zurück in Kyokos Heimat, um den kommenden Winter in Japan zu verbringen. Das wir mit dieser Entscheidung einwenig zu voreilig waren, zeigte sich nur zwei Tage später... Manchmal soll es einfach anders kommen, als geplant.

Donnerstag, 21. Juli 2011

Von Russland ins Russische Kasachstan

Nach den auesserst enstpannenden Tagen in Biysk und den eher langweiligen landschaftlichen Aussichten, viel Landwirtschaft, auf dem Weg in Richtung Kasachische Grenze fiel es schwer, wieder in den Sattel zu steigen. Eintoenig waere es dann wohl auch geworden, waere da nicht die weiteranhaltende, grosse Russische Gastfreundlichkeit und immer wieder Fluesse, die uns eine herrliche Abkuehlung sowie ideale Campingplaetze bieten. (Moskitos ausgenommen) Auch in Sibirien ist mittlerweile der Sommer angekommen. Blumen bluehen in allen Farben, die lokalen Gemuesegaerten sind reichlich gefuellt und uns laeuft seit langer Zeit wieder einmal die Sonnencreme in die Augen. Wir nehmen es gemuetlich, stoppen oft in kleinen Doerfchen auf eine Zwischenmahlzeit und Kaffee. Dabei werden wir oft von lokalen Leuten nach Herkunft und Ziel gefragt. Woher? Wohin? Mit dem Fahrrad? Wie lange? Warum??? Auf diese Weise lernen wir im Dorf "Solonovka" einen Mann mit grauem Bart namens Alexander kennen. Er und seine christliche Vereinigung bauen am nahe gelegenen Fluss ein Sommercamp auf. Es sei wunderschoen, wir sollen doch fuer die Nacht bei Ihnen Halt machen. Gerne nehmen wir die Einladung an und folgen seiner Wegbeschreibung runter zum Fluss. Nach kurzer Zeit finden wir das Camp 3A und fragen nach dem baertigen Alexander. Dieser sei noch am Einkaufen im Dorf, sagt seine Frau Alla und zeigt uns schon mal einige schoene Plaetze auf Ihrem Anwesen, wo wir unsere Zelte platzieren koennen. Um 19.00 Uhr sind wir zum Abendessen eingeladen und staunen nicht schlecht, als vor uns ein unbekanntes Gesicht, auch mit grauem Bart, namens Alexander steht. Der Zufall wollte es, dass wir irrtuemlicherweise am falschen Ort anklopften und es sich beim Campbesitzer nicht um den Alexander handelte, der uns im Dorf Stunden zuvor begnegnete, sondern um einen anderen. Nach erster Verwirrung auf beiden Seiten, taut der anfangs grimmig dreinschauende "neue" Alexander auf und es wird viel gelacht. Schlussendlich verlaengern wir unseren Aufenthalt noch um einen Tag, Alexander zeigt uns seine Umgebung und Alla bekocht uns mit Ihren Angestellten vom Morgen bis am Abend grosszuegig. Wie fast alle Russen in dieser Region, haben auch Sie einen riesigen organischen Gemuesegarten auf den Sie maechtig stolz sind. Uns kommt dies oft in Form von Geschenken zu Gute. Fast taeglich werden wir mit frischem Gemuese oder Fruechten beschenkt.Was das Fahrradfahren angeht, gibt es wenig erwaehneswertes zu berichten. Die huegelige, landwirtschaftliche Landschaft ist ereignislos, der Wind weht zuweilen wieder stark in entgegengesetzter Richtung und uns bleibt viel Zeit, um uns Gedanken ueber die weitere Reiseroute zu machen. Wieder sind Fahrradprobleme zu loesen. Vorallem Svens Hinterrad bereitet taeglich Schwierigkeiten. Die Radmuttern loesen sich stetig, es laesst sich einfach nicht richtig einstellen. Dies zehrt an den Nerven und der Motivation. Gluecklicherweise finden wir am Abend wieder und wieder einen gemuetlichen Platz an fliessendem Wasser, wo wir uns waschen und entspannen koennen. Dies entschaedigt fuer Vieles. Die Grenze Zmeinogorsk-Shemonaika, welche uns von Russland nach Kasachstan bringen wird, rueckt so immer naeher. In der letzten groesseren Russischen Stadt Zmeinogorsk, kommen wir unerwartet ein weiteres Mal in den Genuss der Russischen Gastlichkeit. Waehrend wir auf der lokalen Post das Internet benuetzen, laedt uns die Postangestellte Tina spontan zu sich nach Hause ein. Kaum zu glauben. Sie beendet fuer uns Ihre Arbeit fruehzeitig, bringt uns im Haus Ihrer Mutter unter und kocht uns ein herrliches Abendmahl. Wie kann man nur so nett sein? Einfach ueberwaeltigend.

Tagsdarauf brausen wir die letzten Kilometer an die Grenze zu Kazachstan. Der Grenzuebertritt verlaeuft auch dieses Mal einwandfrei. Die Russischen Grenzbeamten verabschieden uns in Richtung Kasachstan und wir stellen uns schon mal auf ein neues Land, mit anderen Leuten ein. Ein Unterschied zu Russland ist dann aber nur schwierig auszumachen. Landschaftlich bleibt sich alles gleich, die Haeuser sind die selben wie in Russland, alte Ladas rasen weiterhin an uns vorbei, die Leute haben nur vereinzelt Asiatische Gesichter und es wird ueberall Russisch gesprochen. Mitte des 18. Jahrhunderts unterstellte sich das spaetere Kasachstan nach und nach dem Russischen Zarenreich. Die meisten Städte Kasachstans sind während dieser Periode von Russen gegründet worden. Ab 1919 folgte die jahrelange Sowjetische Besetzung. Auch wenn sowohl Kasachisch als auch Russisch offiziell als Amtssprachen gelten, ist Russisch die im Alltag dominierende Sprache in Kasachstan. Viele Kasachen, welche Russische Wurzeln haben, sprechen kein Wort Kasachisch. So koennen wir unsere hart erlernten Brocken Russisch weiterhin taeglich anwenden. Nach drei Fahrradtagen kommen wir in der ersten groesseren Stadt, Ust-Kamenogorsk (auf kasachisch Öskemen) im Nordosten von Kasachstan an. Die Stadt wurde im Jahre 1720 als russische Militär- und Poststation gegründet und entwickelte sich zu Zeiten der Sowjetunion zu einem Zentrum des Bergbaus und der Metallurgie. In Öskemen stand zudem das Kriegsgefangenlager 45, Ust Kamenogorsk, für Deutsche Kriegsgefangene des zweiten Weltkriegs. Heute zeigt sich Öskemen als lebendige Kleinstadt, die zum Verweilen einlaedt. Gruene Parkanlagen, gemuetliche Gartenrestaurants, grosses Lebens- sowie Genussmittelangebot und sommerliche Temperaturen. Dazu kommt ein Kasachischer Brauchtum, der uns auf Anhieb sympatisch ist. Wohnungsmiete anstelle von teuren Hotelzimmern. Ein Couchsurfer hilft uns bei der Suche und innert Stunden ziehen wir in unsere 1.5 Zimmerwohung mit Bad und Kueche im Stadtzentrum ein. Fuer umgerechnet knapp 20 CHF pro Nacht haben wir alles was uns lieb sein kann. Backofen fuer Pizza, eine eigene Putzfrau, gekuehltes Bier aus dem Kuehlschrank, Waschmaschine, warme Dusche und ein gemuetliches Bett. Knapp eine Woche lassen wir es uns hier gut gehen und werden am kommenden Sonntag einen Nachtzug von Ust-Kamenogorsk nach Almaty im Sueden von Kasachstan nehmen. Wie es von Almaty weitergeht ist von den Visasbestimmungen der kommenden Reiselaender abhaengig. Voraussichtlich gehts entweder ueber Kirgistan und China oder aber nochmals durch Russland zurueck nach Japan.

Samstag, 2. Juli 2011

Sommerferien in Russland

Am Mongolischen Zoll:

Where are you from? "Switzerland and Japan"
Where you go? "This is the border to Russia right?"
Your car number? "No car, bicycle!"
Bicycle? Whats the bicycle number? "Bicycle number? No, we don't have a number."
Who is the driver? "hhhhhhmmmmm, I guess thats me."
Bicycles name? "Moby Dick"
Moby Dick, how do you write that?
And the other bicycle? "Little Princess"
Can you write this down....

Abgesehen von den ueblichen komischen, aber amuesanten Fragen der Zollbeamten, verlaeuft der Grenzuebertritt auf Monglischer sowie Russischer Seite problemlos. Auf asphaltiertem Untergrund kommen wir vortan wieder schneller vorwaerts. Fuer Taege fahren wir auf leicht gesenkter Strasse, entlang des Flusses Tschuja und suchen uns die schoensten Schlafplaetze fuer die Nacht aus. Rauschende Fluesse, dichter Nadelwald, schneebedeckte Berggipfel. Ein Fahrrad- respektive Campingparadies. Die Landschaft erinnert uns an den Yellowstone Nationalpark (nur das es nicht so nach Schwefel stinkt), Canada oder ja, zeitweise sogar an die Schweiz. Wir fuehlen uns definitiv nicht mehr wie in Asien. Landschaft, Essen und Leute erinnern uns zu fest an Europa. Von der Mongolei kommend, scheint die Auswahl an Essen in den Supermaerkten grenzenlos zu sein. Richtiges Heimatgefuehl kommt auf, bei Ansicht der vielen lokalen Kaesesorten, Wurst- und Milchwaren. Taeglich stellen wir uns selber ein feines Fruehstuecksbuffet zusammen. Und auch die Russen sind uns auf anhieb sympatisch. Dies ist jedoch auch nicht wirklich verwunderlich. Ein Volk, welches fuer "etwas schlechtes" den Ausdruck "Blocher" verwendet, muss ja einem Schweizer Buerger wohlgesinnt sein. Immer wieder werden wir zudem von Leuten zu Kaffee, Essen sowie Uebernachtung eingeladen oder mit Getraenken bzw. Snacks beschenkt. So auch, als wir in der Naehe vom Doerfchen Manzherok fuer einige Tage unsere Zelte aufschlagen. Wir werden von Sasha, Oksana und Ihrer Truppe zu Bier, Vodka und Abendessen eingeladen. Der Vodka fliesst in Mengen und auch wenn wir so wenig Russisch wie Sie Englisch sprechen, geht der Gespraechsstoff nie aus. Mit Haenden und Fuessen wird gestikuliert und dabei viel gelacht... Mit der Gastfreundlichkeit aber noch nicht genug. Sasha und Oksana laden uns ein, Ihre Familie in der 130km entfernten Stadt Biysk, welche wir Tage danach durchfahren, zu besuchen. Gerne folgen wir dieser Einladung und kommen in den Genuss der unheimlich grossen Russischen Gastfreundschaft. Wir werden von Oksana bekocht, trinken Bier, gehen am Baggersee schwimmen, erkunden Biysk, tanzen zu Russischer Rockmusik, geniessen eine heisse "Banya" (Russisches Bad/Sauna) und freuen uns fuer einmal wieder einfach nichts zumachen. Die Sommerferienstimmung geht auch noch weiter, als wir unseren Aufenthalt in Biysk um einige Tage verlaengern und bei Couchsurferin Elena und Ihren Freunden Evgeny sowie Konstantin absteigen. Super tolle Leute mit denen wir ein lustiges Wochenende beim Nichtstun verbringen.

In den naechsten zwei Wochen fahren wir dann weiter in Richtung Zmeinogorsk und somit an die Grenze zu Kasachstan. Route und weiterer Plan nach Kasachstan ist wie immer noch nicht wirklich klar...

Mit Fahrradproblemen an die Grenze

Die letzten Tage in der Mongolei ging es durch eine karge Berglandschaft in Richtung Russische Grenze. Neben dem staendigen Wetter, hatten wir vorallem mit den weiterhin holprigen Strassen und den daraus resultierenden Fahrradproblemen zu kaempfen. Nur wenige Kilometer nach Ulaangom gabs bei Sven einen ersten Platten zu reparieren. Am zweiten Tag brachen bei Gabriels Fahrrad in der Mitte von Nirgendwo zwei Speichen. Der darauffolgende Tag brachte ein weitaus schwieriger zu loesendes Problem mit sich. Das aeussere Gewinde an Gabriels Hinterachse war voellig dahin. Die Radmuttern passten nicht mehr aufs Gewinde und drehten staendig durch. (Wohl Abnuetzung und schlechte Qualitaet die Ursache) Zwar fuehrten wir in der Mongolei so ziemlich alles an Ersatzmaterial mit was man sich vorstellen kann, eine Ersatzachse zu diesem Zeitpunkt aber nicht. Mit der naechsten Stadt hunderte von Kilometern entfernt, galt es eine Loesung vor Ort zu finden. So wuergten wir einige Muttern aus der Mitte raus um mehr Gewind zur Verfuegung zuhaben, feilten das kaputte Stueck aussen komplett ab und spannten das Rad mit neuen Radmuttern einigermassen akzeptabel ein. (Radabstand zu Rahmen = Milimetersache) Unglaublicherweise sollte diese Notloesung bis nach Russland halten, wo wir von einem Jungen fuer kleines Geld, CHF 2 Franken, eine gebrauchte Hinterachse abschrauben und einsetzen konnten. Vierter Tag, viertes Fahrradproblem. Lautes knacken bei Svens Hinterrad. Ein Kugellagerring auf der Hinterachse ist voellig kaputt. Kugeln raus, neues gefettetes Lager rein und weiter gehts... So kommen wir nur langsam vorwaerts. Gluecklicherweise haben wir genuegend Zeit und Essen fuer die menschenleere Strecke bis an die Tsagaannuur-Tashanta Grenze eingeplant. Waehrend fuenf Tagen sehen wir kein einziges Haus, geschweige denn ein Dorf oder einen Laden. Ganz selten werden wir von einem vorbeibrausenden Jeep oder einem weit entfernten Ger an die Zivilisation erinnert. Manchmal fuehlt man sich fast einwenig wie auf einem anderen Planeten oder in einem Film. Das Wetter traegt weiterhin seinen Teil zur dramatischen Stimmung bei. Dunkle Regenwolken, stahlblauer Himmel, Regenboegen. Die karge, schroffe Landschaft erinnert an Ausschnitte von "Herr der Ringe". Man muss sich nur noch den Turm von Mordor vorstellen und schon hoert man die Orks-Armee in der Ferne marschieren.Weit ist es nun nicht mehr bis an die Russische Grenze. Trotz Fahrradproblemen kommen wir , wenn auch langsam, taeglich weiter in Richtung Westen. Nicht aber ohne weitere Huerden. Die naechste Herausforderung heisst, Bohmoeroen River. Normalerweise erfreuen wir uns an Fluessen um Suesswasser aufzufuellen und uns zu waschen. Der Boehmoeroen River fuehrt aber weitaus zuviel Wasser mit sich, als es uns lieb sein kann. Fuenf reissende Fluesse nebeneinander. Keine Bruecke weit und breit. Diese Fluesse mit den Fahrraedern und Gepaeck zu ueberqueren erscheint aussichtslos. Die Flussueberquerung wird zur Tagesaufgabe und nach stundenlangem Suchen finden wir endlich eine geeignete Stelle, die uns als passierbar erscheint. So waten wir vollbepackt von einem Flussarm zum Anderen und stehen schlussendlich nach 20.00 Uhr Abends am gegenueberliegenden Flussufer. Muede, von Moskitos verstochen, aber gluecklich das Gepaeck etc. trocken geblieben ist und wir den Boehmoroen River hinter uns gelassen haben, stellen wir unsere Zelte fuer die Nacht auf. Am naechsten Tag erreichen wir das Grenzdorf Tsagaannuur, das letzte mongolische Dorf vor der Grenze zu Russland. Wie in der ganzen Provinz Bayan-Oelgii sind 90% der Bevoelkerung Kasachen und somit groesstenteils Muslime. Tsagaannuur ist alles andere als einladend. Ein paar grosse, leerstehende Sowjetische Bauten, einige hundert Haeuser und vereinzelte mongolische Gers stehen eingezaeunt von einem riesigen Stacheldrahtzaun in der kargen Landschaft. Die Leute sind aufdringlich, moechten mit den wenigen vorbeikommenden Touristen Ihr Geld machen. Eine Schar von Kindern zupfen und springen um uns herum. Nachdem wir fuer so lange Zeit in der Natur unseren Frieden hatten, ist dies besonders schwer zu ertragen. Puuuuhhhh, Menschen koennen echt muehsam sein... Eigentlich wollen wir schnellstmoeglich wieder weg. Unser Russlandvisa ist jedoch erst in drei Tagen gueltig. So suchen wir eine Bleibe fuer die Nacht und treffen schlussendlich doch noch die richtigen Leute. Eine Kasachische Familie laedt uns fuer die Nacht ein. Wenig spaeter sitzen wir in Ihrem kleinen, aber gemuetlichen Lehmhaus, welches traditionel mit Wandteppichen eingerichtet ist und eine Teerunde folgt der Anderen. Als wir nach 23.00 Uhr bereits mit dem verdienten Schoenheitsschlaf rechnen, trommelt Ainur, der Vater, die ganze Familie zu Tisch. Wir staunen nicht schlecht, als ploetzlich ein ganzer Schafskopf vor uns liegt. Ainur brummelt ein Tischgebet, verwirft die Arme zu Allah und fuer die Familie beginnt der Festschmaus, fuer uns der Gaumengraus. Nun sind starke Maegen und gute Ausreden gefragt.

Tagsdarauf radeln wir vor die Russische Grenze, campieren noch einen letzten Tag auf Mongolischem Boden, bevor wir ueber die Grenze rollen. Ueber 1000km Holperpiste sind hinter uns. Die Mongolei war ein Abenteuer. Nun freuen wir uns auf Russland und asphaltierte Strassen.

Montag, 6. Juni 2011

Fahrt durch ein Bilderbuch

In Erdenet, der zweitgroessten Stadt der Mongolei, beginnt unser Mongolei Abenteuer. Nochmals gilt es einige Fahrradprobleme zu beheben. Dann aber geht es endlich los und wir rollen den offenen, menschenverlassenen Steppen entgegen. Was wir in den kommenden Wochen erleben, laesst sich nur schwierig beschreiben. Es ist wie eine Fahrt durch ein Bilderbuch. Das wechselnde Wetter verlangt uns viel ab, zeigt uns aber Landschaft, Tiere und Leute immer wieder in einem anderen, atemberaubenden Licht. Schneesturm in den Bergen, Bruthitze in der Wueste. Sandsturm am Tag, Hagel am abendlichen Lagerfeuer, der unsere Vodka Tassen mit Eis fuellt. Treue Begleiter auf den gut 1000 Kilometern von Erdenet, ueber Moeren in die westliche Provinz Uvs, ist der Gegenwind sowie der holprige Untergrund. Asphaltiert ist kaum eine Strasse in der Mongolei. Kieselstein-, Sand-, Gras- und hartgedrueckte Erdwege wechseln sich staendig ab und fuehren uns durch das grosse, weite Land. Leute sehen wir kaum und Verkehr existiert sozusagen nicht. Waehrend einer Woche ueberholt uns kein einziges Auto, nur gelegentlich kommt uns ein motorisiertes Fahrzeug entgegen. Keine Leute dafuer um so mehr Schafe, Pferde, Kuehe und Kamele, die uns mit interessierten Augen anstarren. Und am Himmel ziehen riesige Adler und Falken Ihre Kreise. Wenn wir von Leuten gegruesst werden, dann von einem Hirten, der hoch zu Ross angeritten kommt und sich fuer uns und unsere staehlernen Untersaetze interessiert. In Doerfern halten wir uns jeweils nur kurz auf, um Essenvorraete fuer die kommenden Tage in der Natur zu kaufen. Je nach Strecke muessen wir bis zu einer Woche Essen dabei haben, da erst nach 200km wieder ein Dorf kommt. Viele Orte veranlassen einen auch nicht wirklich zu laengeren Aufenthalten. Keine Hotels oder wenn dann, teuer und schmutzig. Zudem kommt in vielen mongolische Staedten, der hohe Alkoholkonsum dazu. Die Betrunkenen sind meistens keine direkte Bedrohung, das Ganze kann aber muehsam sein und traegt nicht gerade zu einem entspannten Aufenthalt bei. Taeglich machen wir uns darum auf die Suche nach einem gemuetlichen Platz, wo wir unser Zelt fuer die Nacht aufschlagen koennen. Dies ist wohl in keinem Land so einfach wie in der Mongolei, das mit 1.4 Personen auf einen Quadratkilometer die niedrigste Besiedlungsdichte aufweist. Wer mehr ueber einen Fahrradtag in der Mongolei wissen moechte, der kann gerne unten weiterlesen…


Ein Tag im Sattel:

8.00 Uhr am Morgen
Der Wecker klingelt. Nur langsam kriechen wir aus unseren warmen Schlafsaecken und widmen uns der taeglichen Pack-, Zeltabbau- und Fruehstuecksroutine. Zum Zmorge gibts entweder Brot mit Honig oder Haferflocken. Im Luxusfall gibts dazu noch einen Kaffee und eine Frucht. (Meistens Apfel) Heiss Wasser machen wir, wann immer moeglich, ueber dem Holzfeuer um Gas zu sparen. Dies hat wiederum Holzsammeln und je nach Wind, Pusten zur Folge. Bis wir mit bepackten Fahrraeder am Strassenrand stehen und jeder seine Morgenrituale vollendet hat, vergehen mindestens zwei Stunden.

10 Uhr am Morgen
Fuer die naechsten zwei bis drei Stunden rumpelt es. Je nach Tag blaest uns der Wind bereits jetzt entgegen und wir kommen nur langsam voran. Sind aber die Konditionen normal, dann brausen wir ueber die welligen Erdwege durch die wunderschoene Landschaft. Nach gut einer Stunde muss die erste Snackpause ran. (Nuesse, Schoggi oder Kekse) Je nach Kraftaufwand ist dann nochmals eine Pause vor dem Mittag noetig.

13-15 Uhr Mittag
Mittagspause. (Entweder Brot oder Nudelsuppe) Je nach Platz lassen wir uns Zeit, machen wenn moeglich wieder Feuer zum Kochen und geben unseren Beinen eine Erholungspause. Wenn kein Holz zu finden ist, kommt der Gaskocher zum Einsatz um die drei hungrigen Maeuler zu fuettern.

15.00 Uhr Mittag
Ein starker Kaffee hilft uns wieder in den Sattel. Fast taeglich weht spaetestens jetzt ein starker Gegenwind. Je nach Strassenuntergrund (Sand ist der grosse Feind) kommen wir kaum mehr voran und weitere Schokoladen Tafeln werden verzehrt. Spaetestens jetzt muessen wir auch wieder Ausschau fuer einen Fluss, See oder Laden halten um unsere Wasservorraete aufzustocken. Je nach Streckenabschnitt muessen wir unsere Raeder mit bis zu 9 Liter beladen. In Ulan Bator haben wir uns aus Kleideraufhaengern je zwei Wasserhalter gebastelt. Nach ueber 1000km kann man sagen, Test bestanden - Patentieren lassen.

16.00 Uhr bis 18.00Uhr Abends
Der Wind laesst nach (oder auch nicht) und die Fahrt in der Abendstimmung befluegelt uns nochmals. Jetzt wissen wir wieder warum es die taeglichen Anstrengungen wert sind. Pferdeherden galopieren an unserer Seite, Sonne und Wolken liefern ein atemberaubendes Schauspiel ab. Wir halten langsam Ausschau fuer einen Schlafplatz.

18.00 Uhr bis 20.00 Uhr Abends
Tagestotal = 30 bis 65km (Je nach Konditionen) Ein Schlafplatz ist gefunden. Wenn moeglich machen wir halt an einem Fluss und wo es Baueme hat. In den Sommermonaten ist es bis gegen 10 Uhr abends hell. Genuegend Zeit um uns einzurichten, Holz fuers Feuer zu organisieren und uns ein feines Abendmahl zu kochen. (Anfangs waren wir mit Fondue, Roesti, Aelpler Maccaroni etc., welche Sven aus der Schweiz mitgebracht hat verwoehnt.) Meistens gibts aber Pasta oder Reis mit Gemuese (Karotten, Zwiebeln, Pepperoni und Kartoffeln sind die Gemuese, welche alle paar Tage wieder in einem groesseren Dorf zum Kauf erhaeltlich sind.)

22.00 Uhr -23.00 Uhr Abends
Es dunkelt langsam und unsere Baeuche sind gefuellt. Die Abendstimmung ist gigantisch. Das Leben in der Natur mittlerweile Gewohnheitssache. Spaetestens jetzt kuehlt es schnell ab und wir freuen uns in die Zelte zu kriechen. Das Feuer erlischt und fuer uns heisst es Oyaasuuuuumiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii….. bis Morgen.


Vorgestern sind wir mit drei grossen Trucks die letzten gut 300km durch die Wueste bis nach Ulaangom, der Provinzhauptstadt Uvs, getrampt. Fuer die Strecke benoetigten wir lange 19 Stunden… (2 Platte Reifen) Hier entspannen wir uns so gut wie moeglich (wieder viele Betrunkenen und laute Zimmernachbarn Paare in Ekstase) machen dies nicht einfach…
Uebermorgen radeln wir dann innerhalb der naechsten Woche die letzten 300km bis an die Russische Grenze und weiter durchs Altai Gebirge.

Samstag, 30. April 2011

Viel zu tun...

Wie im letzten Blogeintrag erwaehnt, wollten wir in der Chinesisch-Mongolischen Grenzstadt Erenhot noch alles besorgen, was wir fuer die kommenden zwei Monate in der Mongolei benoetigen. Bei beiden Fahrraedern waren die hinteren Radnaben auszuwechseln, was zur Folge hatte, die Raeder neu einzuspeichen. Fuer einen Fahrradmechaniker solllte dies eigentlich kein Problem darstellen. Aber wie sagt man so schoen: "Ausnahmen bestaetigen die Regel". Das Fazit der zwei Mechaniker, nach ueber 6 Stunden Reperaturarbeiten, war deprimierend. Kyokos Felge war verbogen, die Speichen viel zu hart angezogen. Gabriels Hinterrad drehte kaum mehr, die Felge erinnerte einen an Ostern. Ei Ei Ei Ei Ei... Was fuer ein Frust. Die kommende Nacht, sowie den ganzen Folgetag verbrachten wir damit, die Fahrraeder eigenhaendig wieder fahrtauglich zu machen. Welch ein Abschluss unserer dreimonatiger Chinareise. Wir fanden an Chinas Landschaft und Leuten generell grossen Gefallen. Unsere Nerven wurden jedoch, wie im Beispiel oben, immer wieder aufs Neue geprueft.Die Weiterreise brachte uns mit dem Nachtzug von Erenhot nach Ulan Bator, Mongolei. Durch die Wueste Gobi wollten wir nicht radeln, zudem war unser Freund Sven bereits aus der Schweiz im Anflug. In der Haupstadt Ulan Bator angekommen zogen wir mit Craig und Stich, zwei Reisenden welche wir auf der Zugfahrt kennenlernten, in ein Gasthaus ein. Zu fuenft haben wir eine ganze drei Zimmerwohnung mit Kueche in einem Russischen Wohnblock fuer uns alleine. Der ideale Ort um unser Wiedersehen mit Sven zu feiern und uns fuer die Weiterfahrt bereit zu machen. Die Stadt Ulan Bator selber, mit ihren alten sowjetischen Bauten, bietet nicht viel Sehenswertes. Dem ist aber auch gut so, denn unsere naechsten Reiselaender nach der Mongolei heissen Russland (im Juni 2011) und Kazakhstan (ab Juli 2011). Dies wiederum hat viel Organisatorisches und teure Visas zur Folge. Zuerst galt es das Kazachische Visum in Ulan Bator zu beantragen. Dann mussten wir das Mongolische Visa einen Monat verlaengern, um genuegend Zeit fuer die Fahrradfahrt in Richtung Westen zu haben. Das Russische Touristenvisa bekommen wir leider nur im Heimatland und so gehen unsere Paesse zu guter letzt mit einer DHL Expresssendung in die Schweiz. Dort angekommen wickelt unser Freund, Marco, in Bern die Russischen Botschaftsangelegenheiten fuer uns ab und sendet die Paesse innerhalb von weniger als 8 Stunden zurueck in Richtung Mongolei. Ein groses Dankeschoen an Marco, der bewiesen hat, dass Berner auch schnell sein koennen.... Merci viumau Gaeggu.

Leider blieb die Sendung in Seoul, Sued Korea, aus nicht geklaerten Gruenden einige Tage stecken. Zeit um fuer Sven ein Fahrrad zufinden, Reperaturarbeiten an unseren Velos zu verrichten, das launische Wetter (Mal Schnee, dann wieder herrlicher Sonnenschein) abzuwarten und Essensvorraete fuer das kommende Abenteuer zukaufen. Zu dritt gehts in den naechsten Tagen mit dem Nachtzug in die nord-oestlich gelegene Stadt Erdenet, von wo wir mit den Fahrraedern quer durch die ganze Mongolei radeln, um Mitte Juni den Russischen Grenzuebergang, Bayan Oelgii - Tashanta, ganz im Westen der Mongolei zu erreichen.

Montag, 25. April 2011

Vom Winde verweht

Beijing, und somit den Grossstadtverkehr, liessen wir erstaundlich schnell hinter uns. Die Vororte sind weit nicht so modern wie das Stadtzentrum und es wird heftig gebaut. Vorbei ging es an riesigen neuen Wohnsiedlungen, wie Little Italy oder dem Vancouver Forest, wo reiche Chinesen Ihre Westlichen Wohntraeume ausleben koennen. Als wir nach Beijings Autowirrwarr gerade wieder entspannter im Sattel sassen, gab es ploetzlich ein Knall. Wie so oft kam die Gefahr von Rechts. Ein Mann, gluecklicherweise auch nur mit dem Velo, kam wie aus heiterem Himmel aus einer Seitenstrasse geschossen und rammte in Gabriels Vorderrad. Das Fahrrad krachte zu Boden, Gabriel konnte sich mit einem reflexartigen Sprung in Sicherheit bringen. Man haette wirklich meinen koennen es handle sich um einen Englaender, welche sich noch nicht an den hiesigen Rechtsverkehr gewoehnt hat. Mit einer verbogenen Speiche, sowie einer verkruemmten Vorderbremse ging der Vorfall gluecklicherweise glimpflich aus. Dies haette weit schlimmer zu Ende gehen koennen.

Die kommenden Fahrradtage bringen uns durch die aermliche und trockene Hebei Provinz, wo die Leute hauptsaechlich landwirtschaftlichen Taetigkeiten nachgehen. Erwaehnenswert ist die Beijing - Hebei Provinzgrenze. An dem Punkt wo wir die Beijing Provinz verlassen, kommt auch die bis anhin frisch geteerte, zweispurige Strasse zu einem abrupten Ende und wir holpern von nun an ueber eine schmale Holperpiste durch die karge Huegellandschaft. Klar ersichtlich wo die Prioritaeten der Regierung liegen. An mehreren Orten kommen wir an der "Great Wall" vorbei und bestaunen das faszinierende Bauwerk welches sich durch ganz China zieht. An vielen Stellen ist jedoch nicht mehr viel von der urspruenglichen Mauer zu sehen. Nur noch Steinhaufen und vereinzelte Wachtuerme sind auszumachen. Dafuer treffen wir auf keine Touristenmassen und koennen einmal sogar unser Zelt direkt daneben fuer die Nacht aufschlagen.
Seit Bejing kaempfen wir taeglich mit starkem Gegenwind. An gewissen Tagen gehts gerademal mit 5-8km pro Stunde vorwaerts. Extrem ermuedend und frustrierend. Vorallem, wenn dann die kleine Strasse sich auch noch im Sand verliert und wir die Raeder mehrere Male stossen muessen. Wenigstens erfreuen sich die lokalen Leute an unserem Besuch und der nicht alltaeglichen Gelegenheit, einen weissen, behaarten Mann zu betrachten. Ob im Restaurant oder beim Einkaufen. Leute starren, folgen einem und die ganz mutigen bringen ein "Hello" ueber die Lippen.

Die vielen hartarbeitenden Bauern bewirtschaften Ihre Felder fast ausschliesslich mit Eseln und Pferden. Fuer diese Leute muss die naheliegende Metropole, Beijing, wie eine Reise auf einen anderen Planeten sein. Die Unterschiede sind riesig und die Leute auf dem Land besitzen nicht viel, trotzdem haben wir in China eigentlich nie das Gefuehl auf eine Armut wie man sie z.b. in Indien sieht, zu treffen.
Nach einigen eintoenigen Fahrradtagen rollen wir wieder auf besserem Untergrund, aber weiterhin gegen den Wind in Richtung Erenhot, der Grenzstadt zur Mongolei. Taeglich finden wir Abends ein gutes Versteck um unser Zelt zu platzieren. Die Naechte sind immernoch kalt, dafuer die Sternenhimmel umso klarer und schoener.
In mehreren Buechern lasen wir von den Sandstuermen, welche im Fruehling durch die Chinesische Provinz, Inner Mongolia, pfeifen. Auch wir sollten nicht verschont bleiben. Am letzten Fahrradtag in China fegten uns hohe Windgeschwindigkeiten mehrere Male einfach ab der Strasse. Dazu kam der Sand, welcher einem wie Hagel ins Gesicht peitschte. Teilweise wurde die Strasse regelrecht vom Sand verschluckt. In der kargen Landschaft Schutz zu finden unmoeglich. Fuer 12km hatten wir mehrere Stunden. Die naechste Stadt noch immer 8km entfernt, was in diesen Konditionen eine Ewigkeit dauert. Der Sturm wurde zudem immer staerker, wir konnten uns kaum noch auf dem Rad halten. Ein Pickup-Fahrer reagierte schlussendlich auf unsere Handzeichen, stoppte und brachte uns samt Raedern in die 8km entfernte Stadt, von wo wir einen Bus durch den weiteranhaltenden Sandsturm ins 100km noerdliche Erenhot nehmen konnten. Die einzige vernuenftige Loesung in dieser Situation.
Nach den zwei Wochen im Gegenwind waren wir froh die Grenze erreicht zu haben. Leider wurden aber die Tage in Erenhot, bevor es weiter in die Mongolei ging, nicht wie erhofft entspannend. Grund dafuer waren zwei Fahrradmechaniker, welche diesem Namen nicht im geringsten gerecht wurden. Mehr dazu aber im naechsten Blogeintrag.

Freitag, 8. April 2011

Planwechsel

Am Tag wo wir unser China Visum verlaengern wollten, teilte uns die lokale Polizeistation mit, dass dies zur Zeit in Kangding nicht moeglich ist und wir uns innerhalb von 24h ins ueber 200km entfernte Chengdu fuer die Verlaengerung begeben muessen. Grund = Grosse Touristenmassen, welche wir anscheinend waehrend Tagen uebersehen haben muessen, liessen das Kangding PSB-Office ohne Visaformulare zurueck. Das ganze war wirklich laecherlich, hatten wir doch vor Tagen mit dem selben Polizisten gesprochen und damals hiess es: "Visaverlaengerung kein Problem!"
So standen wir ploetzlich mit einem abgelaufenen Chinavisa da und einer Zieldestination, die so aber ueberhaupt nicht eingeplant war. Nach langem diskutieren und argumentieren, blieb uns aber nichts anderes uebrig als unsere Sachen zu packen und schnellstmoeglich nach Chengdu zu kommen um dort die Visaverlaengerung einzuleiten. Der Versuch dies erneut per Autostopp zu tun blieb leider ohne Erfolg. Auf einer Strasse mit viel Verkehr, Baustellen und staubig, dunklen Tunnels radelten wir in die naechst groessere Stadt, Luding, von wo wir am darauffolgenden Morgen samt Fahrraedern einen Bus nach Chengdu nahmen. In der Grossstadt angekommen, galt es die Fahrraeder zusammenzubauen und sich zu orientieren.
"PSB Office gesucht, Eintritt verwehrt. (Wochenende) Diskutieren, telefonieren, warten... Schreiben vom PSB Kangding vorweisen. Security Guard verwirrt, aber nett. Sind weiter am warten... Jemand aus der Visaabteilung erscheint und kuemmert sich um uns. Zusage fuer Spezialverfahren (5 Tage ab heute) Endlich, Visaproblem geloest. Weiter gehts zur Hotelsuche. Guenstig? Denkste. Stundenlanges rumfahren, kein Erfolg. Viel Verkehr, Abgas, Wolkenverhangener Himmel... Hunger: Ohhh Baeckerei. Was fuer ein Kuchen. Mehr kaufen und verschlingen... Dann doch noch. Gemuetliches Zimmer, nette Leute. (CHF 11 pro Nacht) teuer fuer uns, guenstig fuer Chengdu.

Wie schon in Litang und Kangding, treffen wir auch in Chengdu auf tausende von Polizisten in den Strassen. Im Maerz 2008, vor den Olympischen Spielen in Beijing, machten die tibetischen Aufstaende gegen die chinesische Fremdherrschaft in Tibet grosse internationale Schlagzeilen. Wir fragen uns, ob dies wohl der Grund war, warum wir keine Visaverlaengerung in Kangding, Ost Tibet, bekamen? Waehrend Tagen sitzen zwei Polizisten 24 Stunden lang bei uns in der Hotellobby. China hat Angst, dass es nochmals Aufstaende geben koennte und versucht alles, diese zu unterdruecken. Es kann gut sein, dass die Polizei uns aus dem tibetischen Teil Chinas raushaben wollten und uns deshalb nach Chengdu schickten um das Visa zu verlaengern. So verweilen wir uns einige Tage in Chengdu, warten auf die Visaausstellung und machen uns Gedanken wie es von hier weitergehen soll. Geplant war ja von der Ostkueste Chinas eine Faehre nach Japan zunehmen. Das grosse Erdbeben - Tsunami Unglueck und die daraus resultierende nukleare Unsicherheit, bewegen uns zu einem Planwechsel. Um die Situation in Japan noch einwenig abzuwarten, werden wir zwei Monate in die Mongolei reisen und dann entscheiden, wann wir in Kyokos Heimat zurueckkehren. Mit dem Nachtzug ging es 32h quer durchs Land, von Chengdu nach Beijing, um dort das Visa fuer die Mongolei zu beantragen. Die Chinesische Hauptstadt stand eigentlich nie auf unserem Reiseplan, aber wir sollten schnell Gefallen an Beijing finden. Wieder einmal hatten wir grosses Glueck von zwei Warmshowern, Ray und Florence, beherbergt zu werden. Von Ihrer zentralen Wohnung im Herzen der Stadt, erkundeten wir die Strassen von Peking und waren oft bei Ihnen zum Essen eingeladen. Wir konnten uns nicht genug fuer die grosse Gastfreundschaft bedanken.
Feines Essen stand wieder einmal im Mittelpunkt und die weltberuehmte "Peking-Ente" liessen wir uns natuerlich nicht entgehen. Oftmals erkundeten wir die "Super-City" mit unseren Fahrraedern, was wegen den vielen Fahrradstreifen auesserst angenehm ist. Es hat zwar viel Verkehr und die Abgase (Smog) koennen an gewissen Tagen fuerchterlich sein, trotzdem ist das Velo das perfekte Fortbewegungsmittel in Beijing. So schlaengeln wir uns stundenlang durch die Strassen, neben den tausenden von anderen Velofahrern und Elektro angetriebenen Scootern. (Heute steigen viele Chinesen vom Fahrrad auf die beliebten Elektro-Scooter um.) Diese verursachen keine Abgase, sind aber leicht zu ueberhoren wenn Sie von hinten an einem vorbeigeschossen kommen. Vorsicht ist geboten.

Beijing bietet viel. Super moderne Gebaeude, alte, enge Gassen = Hutong genannt (verschwinden aber schnell), grosse Einkaufsmeilen, eindrueckliche Parkanlagen und vollgepackte Touristenattraktionen. Einige, wie die Forbidden City oder Summer Palace, lassen auch wir uns trotz tausender chinesischen und internationalen Touristengruppen nicht entgehen.

Morgen gehts dann wieder in den Sattel. (Kyoko hat einen neuen) Werden in kommenden Tagen von Beijing durch die Hebei Provinz nach Inner Mongolia fahren, um dort den Grenzuebertritt in die Mongolei zu machen. Am 22. April treffen wir auf unseren Freund Sven, der uns ab Ulaanbator wieder begleiten wird. Sven ist auch der, dem zu danken ist, dass Ihr die letzten Blogeintraege lesen konntet. In China sind viele Webseiten, wie Google, Blogger, Facebook.. gar nicht oder nur limitiert benutzbar. So veroeffentlichte jeweils Sven die Blogeintraege aus China fuer uns. Merci vilmal. Zudem hat es endlich mit dem raufladen der Fotos geklappt. (Merci Broccoli) Viel Spass beim anschauen der Fotos aus Laos und China.

Freitag, 18. März 2011

Hohe Paesse

Einige lokale Leute in Shangri La warnten uns vor der schlechten Strasse, moeglichem Schnee und wenig Verpflegungsmoeglichkeiten auf der Strecke ueber Xiangcheng nach Litang. Wir besorgten uns noch neue Regenhosen sowie einen Gaskocher und wagten trotzallem die direkte Route in die Sichuan Provinz. Shangri La verliessen wir dann bei Minustemperaturen und Schneegestoeber. Den friedlich grasenden Yaks auf dem Hochplateau schienen die tiefen Temperaturen im Gegensatz zu uns nichts auszumachen. Wir waren sehr erleichtert, als am spaeteren Nachmittag die Sonne durchdrueckte und wir unser Zelt unter wolkenlosem Himmel aufschlagen konnten. Am darauffolgenden Tag galt es den ersten 4000 Meter Pass zu erklimmen. Zu unserer Ueberraschung war dieser auf keiner unserer Karten vermerkt. Aber an diesen Umstand sollten wir uns noch gewoehnen muessen. Vor dem naechsten Pass, 4300m.u.Meer, wich die bis anhin gut asphaltierte Strasse ploetzlich einer unbefestigten Schotterpiste. Diese verlangte viel Zeit und brachte uns ueber zwei Paesse 100km weiter in Richtung Norden. Die atemberaubenden Ausblicke von den Passhoehen genossen wir jeweils wegen dem starken Wind nur kurz. Dafuer fanden wir am Abend immer wieder herrliche Plaetze mit bester Aussicht, wo wir unser Zelt auf aufstellen konnten. Dies aber meistens nicht ohne zusaetzlichem Kraftaufwand. Um uns und das Zelt zu verstecken war oftmals ein Sprint samt Velo in den Wald oder auf eine Anhoehe weg von der Strasse noetig. Auf 4000 Meter ueber Meer, nach einem harten Fahrradtag kann dies echt der Killer sein. Die Naechte waren jeweils eiskalt. Minusgrade liessen von Zeltwaenden, ueber Nasenspitze, bis Wasser in den Flaschen, so ziemlich alles einfrieren und man sehnte sich nach waermenden Sonnenstrahlen am Morgen. 30km vor Xiangcheng wurde zu unserer Freude die Strasse besser und uns zeigte sich einmal mehr Chinas grosser Bauboom. Bruecken entstehen, es werden Strassen vergroessert, Tunnels gegraben, Staudaemme hochgezogen und neue Haeuser errichtet. Auf dem frischen Strassenbelag rollten die Raeder wieder schneller. Fuer die Polizei zu schnell. Am ersten Polizeicheckpoint brausten wir vorbei und ignorierten dabei die Ausrufe der Gesetzeshueter. Jedoch nicht ein Kilometer verging, da kam ein Polizeiauto mit grosser Geschwindigkeit, Blaulicht und Sirene hinter uns her geschossen und bremste uns aus. Hoeflich gebeten uns auf dem Polizeiposten zu registrieren, kamen wir in den Genuss einer gratis Spritztour im Bullenfahrzeug. Die Begegnungen mit den uniformierten Herren ist im tibetischen Gebiet Chinas fast alltaeglich. Speziell die Staedte sind ueberfuellt mit den weiss-blauen Freunden. Nach Xiangcheng schliefen wir fuer die Nacht bei einer lokalen Familie in der Scheune. Die Haeuser in der Region sind wunderschoen, vielfach riesige dreistoeckige Gebaeude. Dabei variiert Bauart und Farbe von Tal zu Tal. Mal aus Holz und Erde, mal komplett aus Steinen erinnern die Bauten an richtige Schloesser. Genutzt werden alle nach dem gleichen Prinzip. Im Erdgeschoss werden die Tiere gehalten, der 1. Stock ist in Kueche, Aufenthaltsraum und einen gemeinsamen grossen Familienschlafraum unterteilt und der 2. Stock respektive das Dach dient dem trocknen von Fleisch sowie Futter fuer die Tiere. Das bis anhin angenehme Wetter wechselte mit dem 4700m hohen Mount Kuluke Pass (wieder nicht auf der Karte), der sich uns vor Sangdui in den Weg stellte. Ploetzlich zogen dunkle Wolken auf und wir mussten uns bei starkem Wind sowie Schneesturm die elend langen Kurven hochkaempfen.Vor der Passhoehe wurde jeder Pedaltritt schwerer und es wurde immer kaelter. Nach einer langen Abfahrt, wobei zu allem anderen auch noch Gabriels vorderer Korbtraeger abbrach, erreichten wir bei Anbruch der Dunkelheit voellig fertig und unterkuehlt das Doerfchen Sangdui. Endlich kamen wir zum ersten richtigen Essen des Tages und durften uns dem ersten warmen Bett seit Shangri La erfreuen. Nach einem Resttag in Sangdui waren es noch zwei Fahrradtage bis Litang. Bei eiskalten, aber meist sonnigem Wetter fuehrte uns die Strasse erneut ueber mehrere 4000 Meter Paesse, durch menschenverlassene Steppen und vorbei an vielen Yak Herden. Neben den tibetischen zotteligen Grunzochsen erfreuen wir uns den riesen Weisskopfadlern, welche immer wieder ueber uns Ihre Kreise ziehen. Ansonsten sieht man leider kaum wilde Tiere. Einige Leute sagen: Die Menschen hier essen alles was vier Beine hat, ausser einen Tisch. Trotzdem wurden aggressive Vierbeiner vor Litang auch wieder vermehrt zum Problem. Grosse Wachhunde von Hirten sowie Haeusern am Strassenrand waren bis anhin meistens angekettet in China. Von nun an kamen viele Zaehnefletschend angerannt, bissen einmal sogar in Kyokos Hintertasche und hinterliessen ein grosses Loch im Plasticksack. Vertreiben lassen sich die Biester einzig mit Wurfgeschossen. So schleppen wir seit einigen Tagen immer noch einige Steine durch die Berge. Allzeitbereit fuer den Einsatz. Unser naechstes Ziel nach Litang war die Stadt Kanding, um unser Chinavisa erneut zu verlaengern. Lustlos und bei eiskalten Temperaturen stiegen wir mit dem Hintergedanken die gut 300km per Anhalter zu ueberbruecken in den Sattel. Schon nach gut 2 km und beim ersten Autostoppversuch nahm uns ein Ambulanzfahrzeug mit. Unsere Fahrraeder und Taschen passten perfekt zwischen Sauerstoffflasche und Medizinkasten. In gut 6 Stunden, begleitet von Tibet-Rock, rasten wir auf holprigem Untergrund und Abschnittsweise mit Blaulicht und Sirene ueber mindestens sieben 4000er Paesse. Dabei merkte man dem Fahrer definitiv an, dass das Fahrzeug nicht sein persoenliches Eigentum ist. In Kanding nutzen wir nun seit einigen Tagen die Vorzuege einer groesseren Stadt. (Warmes Bett, heisse Dusche, Internet und viel feines Essen...) In der Zwischenzeit erreichte uns natuerlich auch die schreckliche Nachricht vom Erdbeben und Tsunami in Japan. Gluecklicherweise sind Familie und Freunde alle in Sicherheit und wohl auf. Jetzt ist zu hoffen, dass sich die Lage mit den AKW's nicht weiter verschlimmert und sich das Land von dieser Katastrophe moeglichst schnell erholen kann.

Freitag, 11. März 2011

Vom Industriegebiet in den Schnee

Die Millionenstadt Panzhihua wartete mit maechtigen Betonbauten, viel Industrie und shoppingwuetigen Massen. In
der modernen Stadt findet man neben tausenden lokalen chinesischen Unternehmen auch viele westliche Shops, namentlich
aus der USA, wie Nike, Walmart und KFC. Schmunzeln muessen wir oft ueber die vielen gefaelschten
Markenartikel, die ueberall erhaeltlich sind. So fahren viele Chinesen ein Hongya-Motorrad, tragen Northfake sowie
Adiyas Jacken und duschen mit L’oral Shampoo. Und wir schlafen seit neuem auf Maxped (Exped) Matten.
In groesseren Staedten ist auf dem Fahrrad auch immer hohe Vorsicht geboten. In China ist es fuer Autofahrer normal,
ohne zu schauen, mit Zigarette im Mund und Natel am Ohr auf eine Hauptstrasse einzubiegen. Es gilt die Regel, wer
jemanden umfaehrt, der bezahlt.(Oder vermutlich auch nicht...) Mit gelegentlichem Bruellen, Kopfschuetteln und sich
den Verkehrssitten anpassen, schlaengelt man sich durch.
Der erste Fahrradtag fuehrte dann auch durch riesige Industriegebiete und war mit viel Abgas und Staub verbunden. Je
mehr wir uns jedoch von der fuer chinesische Verhaeltnisse kleinen Stadt Panzhihua entfernten, desto ruhiger wurde
es. Erneut stellten einige harte Anstiege eine grosse Herausforderung dar. Spektakulaere Aussichten, wunderbare Doerfer,
gutes Essen und fantastisches Wetter entschaedigten aber immer wieder fuer die Anstrengungen. Das es Winterzeit
ist, wurde uns erst auf der Passhoehe vor Lijiang in Erinnerung gerufen, als wir an einigen Schneeflecken vorbeifuhren.
Dank den milden Tagestemperaturen, 10 bis 20 Grad Celsius, kann man sich zudem kaum vorstellen, das wir
uns seit Wochen auf 2000 bis 3500 Meter ueber Meer befinden. Lijiang liegt auf einem Plateau, knapp 2600
m.u.Meer . Hoch beliebt bei chinesischen Touristen, wird die Stadt, vorallem wegen Ihrem Oldtown bekannt, fast das
ganze Jahr hindurch von Tourgruppen ueberrannt. Viele Souvenirshops, Restaurants, Hotels und laute Bars erinnern
einen einwenig an Zermatt. Dies dachte wohl auch Schweiz Tourismus. Mount Youlong, der 5500 Meter hohe Hausberg
von Lijiang, wird gross als Matterhorns “Sister Peak” angepriesen. Mit einer Gondelbahn ist es Touristen moeglich
bis auf 4600 Meter zugelangen. Horden von Chinesen lassen sich den teuren Ausflug nicht nehmen und
“besteigen” bepackt mit Sauerstoffflaschen und gemieteten Winterjacken die Gletscherplattform. Mal schauen ob dies
am Matterhorn auch bald moeglich ist?


Trotz vielen Touristen gefaellt uns Lijiang und die Region sehr gut und wir wollen unsere Fahrradfahrt noerdlich in
Richtung Shangri La vortsetzen. Was wir nicht wissen, ein Strassenzoll und Mount Youlong Protection Fee (CHF 30
pro Person) muss bezahlt werden. Und wer ist Schuld? Natuerlich Matterhorns Sisterpeak. Das wir aus der Schweiz
kommen half bei den Verhandlungen nichts und wir mussten einen 40km grossen Umweg fahren, sowie eine andere
Strassenroute nach Shangri La nehmen um der Abzocke zu entgehen. Der Routenwechsel stellte sich aber als Gluecksfall
dar. Die Radfahrt am Yangzi River entlang, dem dritt laengsten Fluss der Welt, wurde zu einem Highlight auf der
bisherigen Reise. Eine gleichmaessig steigende , wenig befahrene, Strasse brachte uns durch gigantische Schluchten
und wunderbare Berglandschaft bis auf 3500 Meter, von wo eine Abfahrt auf das Hochplateau von Shangri La folgte.
Weiterhin fahren wir in herrlichem T-Shirt Wetter und nur wenn die Sonne verschwindet und nachts im Zelt wird es
frostig kalt. Fruehlingshafte Bedingungen in den Taelern und Schnee auf den Berggipfeln. Schoener koennte das
Panorama nicht sein. Die nun tibetische Landschaft und Kultur erinnert uns stark an die Ladakh Region (Indien), welche
wir letztes Jahr bereisten.

Die Umgebung gefaellt uns so gut, dass wir uns entscheiden von Shangri La noch weiter
der tibetischen Grenze entlang in Richtung Norden zuradeln. Bevor wir dies tun, machen wir mit dem Bus einen Abstecher
nach Dali um einerseits unsere Freunde Jens und Zuzka nochmals zu treffen und andererseits einige Tage Taiji
in einer Tempelanlage zu praktizieren. Die geplanten Kampfsporttage lassen wir aber schlussendlich sausen. (Fuehlen
uns nicht willkommen, zu hoher Preis und viele Regeln) Anstelle dem Sport widmen wir uns zu Viert hauptsaechlich
feinem Essen und den lokalen alkoholischen Traubensaeften, bevor es weiter in die schneebedeckten Berge geht. Der
Aufenthalt in Dali gab uns zudem die Moeglichkeit die noch noetigen Ausruestungsartikel fuer die kommenden kaelteren
Temperaturen zu organisieren (waermere Handschuhe, Schuhueberzieher etc..) und die Essensvorraete aufzustocken.
(Viele Snickers) Hoffentlich schmilzte ausserdem waehrend diesem gut einwoechigem Aufenthalt der Schnee
weiter, welcher uns auf den kommenden Passhoehen, welche bis zu 4700 Meter hoch sind, erwartet.