Donnerstag, 10. November 2011

Rückreise und einige Gedanken

In Almaty blieben uns nur wenige Stunden um Gepäck sowie Fahrräder normgerecht einzupacken. Die Reisedokumente erhielten wir von der Versicherung gerademal 10 Stunden vor Abflug. Wie im letzten Blogeintrag erwähnt, organisierte unsere Verischerung den Rücktransport in die Schweiz. Da für Kyoko ein Notfallsitz beantragt wurde, galt es am Tag vor der Abreise noch eine Bestätigung eines lokalen Arztes einzuholen, welcher die Flugfähigkeit von Kyoko bestätigen konnte. Natürlich war der Aufwand vergeblich. Bei Turkish Airlines wollte man tags darauf nichts von solch einem Schreiben wissen. Dafür zeigte das Check-in Personal um so mehr Interesse an unseren zwei Fahrradboxen. 90 Euro pro Fahrrad seien zu bezahlen, so der Check-in Manager. 90 Euro mein Lieber Mann ist mehr, als mein Fahrrad neu in Sri Lanka gekostet hat! Bei der ganzen Sache ging es nicht darum, dass wir Übergepäck hatten oder die Box zu gross war. Uns standen wegen Kyokos Notfallsitz über 60 Kilogramm an Reisegepäck zu Gute. Der Zuschlag war einzig und allein deswegen zu bezahlen, weil es sich um Fahrräder handelte. Nun startete natürlich ein langes Hin und Her. Nie und nimmer wollten wir die 180 Euro aus unserem Sack bezahlen. Da wir diesen Blog hauptsächlich als Zusammenfassung unserer Reiseerlebnisse schreiben und die Leser nicht mit endlosen Geschichten langweilen möchten, nur soviel zum Ausgang dieser eineinhalb stündigen Diskussion am Check-in Schalter von Almaty. Wir waren schlussendlich erfreut, das Check-in Personal frustriert und die Fahrräder kostenlos auf dem Weg in Richtung Zürich. Es lohnt sich manchmal hartnäckig zu sein.

Nun war es definitiv. Wir sassen im Flugzeug in Richtung Heimat. Da die ganze Rückreise so kurzfristig über die Bühne ging, wussten nur ganz wenige Leute, dass wir in die Schweiz zurückkehren. Gross war dann auch die Überraschung am Abend bei Familie und Freunden als wir plötzlich aus dem Nichts auftauchten. Überraschung gelungen... Für uns war es auf der einen Seite natürlich ein super schönes Gefühl unsere Lieben nach so langer Zeit wieder einmal in die Arme schliessen zu können. Andererseits war die ganze Situation auch einwenig komisch. Nicht weil wir das Gefühl hatten, die Schweiz oder die Leute hätten sich verändert oder seien uns fremd. Ganz im Gegenteil. Eher hatten wir das Gefühl, nur kurz weggewesen zu sein. 2 Wochen Ferien vielleicht. Es fühlte sich ganz normal an, mit Familie und Freunden bei einem guten Glas Wein am Tisch zu sitzen. Unsere Reise schien schon wieder ganz weit weg. Enttäuscht waren wir nicht wirklich, dass die Reise so abrupt endete. Natürlich wären wir die Strecke bis Tajikistan gerne noch gefahren. Unsere Familie, die mit Shane und Lena während der Reise noch Nachwuchs bekam, zusehen fühlte sich jedoch auch richtig an. Ausserdem blieb uns ja auch gar nichts anderes übrig. Kyokos Knie schmerzte immernoch und musste schnellstmöglich behandelt werden. Mehr dazu gibt es im Blogeintrag Schweiz.

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