Mittwoch, 26. Mai 2010

Grosse Muedigkeit und Palmoelplantagen

In den ersten Tagen nach unserer Rueckkehr nach Malaysia waren wir unheimlich muede. Kyoko hatte sogar fuer einige Naechte Fieber. So ruhten wir uns einige Tage in Kota Kinabalu aus bevor es weiter in den Kinabalu Nationalpark ging. Seit langem hatten wir dort wieder einmal kuehlere Temperaturen, der Muedigkeit tat dies jedoch wenig Abhilfe. Wir schliefen hauptsaechlich und unternahmen nur kleinere Wanderungen im Nationalpark. Auf der Weiterreise nach Suedost Sabah wurde uns einmal mehr vor Augen gefuehrt, wie schlimm wir Menschen mit Mutter Natur umgehen. Waehrend der sieben stuendigen Busfahrt bietet sich einem ununterbrochen die Aussicht auf die tausenden von Palmoelplantagen welche grosse Teile von Borneo, wie auch riesige Flaechen auf dem dem Festland Malaysia, einnehmen. Das Oel wird als "The worlds green oil" angepriesen. All das Gruen (Pflanzen, Baeume und Tiere) welches waehrend dem Produktionsprozess zu Grunde geht, ist bei diesem Slogan sicherlich nicht beruecksichtigt. Der Regenwald respektive die Tier- und Pflanzenwelt hat bei diesen Billionengeschaeftern einiger Grossfirmen leider das Nachsehen. Ueber 60% des Regenwaldes ist in Malaysia bereits abgeholzt. Malaysia ist dabei nicht das einzige Land in Suedostasien, dass diesbezueglich ein riesen Problem hat. So findet man in den Philippinen z.b gerademal noch 10% des urspruenglichen Regenwaldes und auch in Thailand musste der Regenwald vielfach den Gummiplantagen weichen. So lange diese Grossfirmen jedoch Ihre Abnehmer finden, wird sich dies mit Sicherheit nicht aendern und das Abholzen geht weiter. Fuer weitere Informationen zum Thema und um sich fuer den Regenwald und Umwelt einzusetzen visit www.ran.org/category/issue/palm-oilIn Semporna goennten wir uns ein einmaliges Taucherlebnis. Die kleine Insel Sipadan ist 40km entfernt vom Festland und gilt als einer der Top-Five Tauchspots der Welt. Die Tauchgaenge um diese unberuehrte Insel waren dann auch atemberaubend. Eine Korallenwand faellt wenige Meter vom Strand ueber 600 Meter in die Tiefe. Tausende bunte Fische, Schildkroeten, Whitetip Haie und Korallen waren zu bestaunen. Das Highlight waren die Barracudas, welche sich ueber uns in tausenden kreisten.
Morgen geht es mit dem Schiff ueber die Grenze nach Kalimantan. (Indonesischer Teil von Borneo) Von dort planen wir wiederum mit einem Boot in Richtung Sulawesi und Java zu reisen.

Montag, 17. Mai 2010

Grandioses Schnorcheln mit den Walhaien

Um die Chancen Walhaie zu sichten zu erhoehen, schnappten wir uns Fruehmorgens eines der ersten Boote. Dies sollte sich auszahlen. Die Organisation vor Ort laesst leider bezueglich Gruppenzuteilung, Instruktionen sowie Einhaltung der Regeln gegenueber den Walhaien zu wuenschen uebrig. Das Erlebnis auf diese Riesen der Meere zu treffen war aber dennoch einmalig. Das Wasser rund um Donsol ist trueb und reich an Plankton. Dies bringt die Butanding, wie die Walhaie von den lokalen Leuten genannt werden, jeweils von Dezember bis Anfangs Juni in diese Gewaesser. Das Gefuehl, wenn ploetzlich ein grosses offenes Maul aus dem Nichts vor einem auftaucht und man fuer Minuten neben einem bis zu 10 Meter langen Hai schwimmt, ist einfach ueberwaeltigend. Die Eleganz, die Groesse, einfach unbeschreiblich.

Von Donsol machten wir uns auf in die Visayas um von Insel zu Insel zu huepfen. Das Reisen stellte sich als anstrengender als angenommen dar. In den Philippinen ist zur Zeit Ferienzeit. Zudem fanden am 10. Mai die Praesidentschaftswahlen statt. Dies hatte zur Folge, dass viele Filipinos in Ihre Heimatdoerfer reisten um abzustimmen. (...und Noynoy Aquino zum neuen Praesidenten zu waehlen) Viele Buse und Faehren waren daher stets ueberfuellt oder sogar bereits ausgebucht. So blieben wir an mehreren Orten fuer eine Nacht sitzen. In Pilar mussten wir an Vater Sabinos Kirchentuer anklopfen, da die Faehre ueberbucht und die naechste Ueberfahrt nach Masbate erst am darauffolgenden Tag war. Die langen Wartezeiten, Bus- und Bootfahrten hatten jedoch auch einen positiven Aspekt. Wir fuehrten viele interessante Gespraeche mit warmherzigen Filipinos und Filipinas. Zudem trafen wir wohl auf das geduldigste Volk, welches wir bis jetzt auf unserer Reise kennenlernen durften.Am 8. Mai 2010 war unserer erster Hochzeitstag. Kaum zu Glauben, dass bereits ein Jahr vergangen ist seit wir uns auf dem Schlosshuegel in Rapperswil das Ja-Wort gegeben haben. So schlimm wie viele sagen war das erste Hochzeitsjahr fuer uns nicht :-) Es kann also gerne so weitergehen... Wir leisteten uns fuer drei Naechte ein wunderbares Bungalow in Moalboal, Insel Cebu. Eines von vielen Schnorchel- bzw. Tauchparadiesen auf den Philippinen. Ueber die Insel Bohol und Leyte, wo wir erneut einige super Schnorchelplaetze fanden, ging es zurueck nach Manila. Am selben Tag noch hob der Flieger Richtung Kota Kinabalu, im Norden von Borneo, ab. Voraussichtlich werden wir einige Treks vornehmen und uns Gedanken machen wie es von hier weitergeht.

Montag, 3. Mai 2010

Crazy Manila

Die Hauptstadt der Philippinen ist mit den gut 12 Millionen Einwohnern riesig und impulsiv. Im Vergleich zu Kuala Lumpur erscheint einem Manila geradezu verschmutzt und chaotisch. Speziell der Verkehr ist in der Metropole einfach crazy. Neben Autos, Bussen und Motorraedern findet man, vorallem fuer Kurzstrecken, tausende von Tricycles (Motorraeder mit Seitenwagen), Pachyak (Fahrraeder mit Seitenwagen) und vorallem Jeepneys. Jeepneys sind umgebaute US Militaer Jeeps, hinterlassen von den Amerikanern nach Ende des 2. Weltkriegs. Umgebaut von den Filipinos kommen diese heutzutage in allen Farbvariatonen daher und sind eine guenstige Transportmoeglichkeit. Viele produzieren eine riesige Abgaswolke und sind ganz sicher alles andere als Verbrauchs- respektive Umweltfreundlich.

Der Gegensatz von Arm und Reich ist besonders in Manila gut zusehen. Einige Gegenden sind top modern, wenige Gehminuten davon entfernt findet man aber Slums und Rotlichtviertel. Gewoehnungsbeduerftig sind auch die vielen Sicherheitsleute welche vorallem rund um Bus- respektive Metrostationen und Einkaufscentern stehen. Als gefaehrlich haben wir Manila jedoch nicht empfunden und die Stadt ist ein Erlebnis fuer sich. Als ehemalige Spanische- und spaetere Amerikanische Kolonie findet man in den Philippinen noch heute viele Einfluesse aus Spanien und den USA. Viele Strassen-, Orts- und Familiennamen sind in Spanisch. Fuer ein asiatisches Land findet man viele Fastfoodlaeden und in der Landessprache sind immer wieder Spanische und Englische Woerter auszumachen. In den Philippinen sprechen sehr viele Leute perfektes Englisch. Die Landes- und unter den Leute gebrauchte Umgangssprache ist aber Tagalog. Fast jede Region besitzt nochmals einen regionalen Dialekt, der sich komplett von den anderen unterscheidet. Unglaublich aber war gibt es ueber 110 lokale Dialekte in den Philippinen. Die Mehrzahl, ueber 80 %, der Filipinos sind stark glaeubige Katholiken. So ist zum Bespiel die Ehescheidung immernoch verboten.
Nach einem Inselausflug mit einigen Couchsurfern, einer Nacht auf dem Busbahnhof von Lucena und einer acht stuendigen Fahrt in einem ueberfuellten Bus, sind wir gestern in Legazpi angekommen. Der Hausberg von Legazpi, Mount Mayon, ist imposant. Der Vulkan Mayon stiess in den letzten Jahren immer wieder Rauchwolken und Lava aus. Sie, gemaess einer Legende eine Jungfrau, ist der aktivste Vulkan auf der Insel.
Seit unserer Ankunft ist es extrem heiss hier. Es herrscht "El Nino", wie die Filipinos sagen. Eine lange anhaltende heisse Zeitspanne. Wir werden also noch eine Weile weiterschwitzen. Morgen nehmen wir ein Jeepney nach Donsol um die Walhaie zusehen.