Samstag, 25. Dezember 2010

Und schon wieder Weihnachten...

In den letzten zwei Wochen haben wir nicht viel gemacht. Auf Kyokos Genesung hoffen war die Hauptaufgabe. Essen die Andere. Nach einigen Tagen bei Warmshowerin Navarin setzten wir uns auf die Fahrraeder und machten einen ersten Versuch in Richtung Laos. Mit dem Fahrtwind waren aber bei Kyoko auch wieder kleine Schmerzen da. Wir entschieden uns mit dem Bus nochmals in den Spital nach Chiang Mai zurueckzufahren und die Sache mit dem Arzt zu besprechen, um kein Risiko einzugehen. Nach gemeinsamer Absprache und weiteren Ruhetagen in Chiang Mai werden wir nun morgen zurueck nach Chiang Dao, wo unsere Fahrraeder parkiert sind, fahren und am 28. Dezember die Fahrradfahrt nach Laos fortsetzen. Der Bauchnabel ist nicht mehr entzuendet, Schwellung und Schmerzen verschwunden. Nun hoffen wir, dass keine weiteren Komplikationen auftreten und wir die Thai/Lao Grenze, im Norden der Nan Provinz, innerhalb von sechs Tagen erreichen. Am 2. Januar 2011 laeuft naemlich unser Thailandvisa aus. Muessen also im 2010 nochmals Gas geben.
Schon wieder ist ein Jahr vorbei. Das letzte Weihnachtsfest feierten wir bei unserem Freund John und seiner Familie in Perth, Australien. Im buddhistischen Thailand ist Weihnachten, wie wohl fast ueberall auf der Welt, auch zu finden. Aber auch mit blinkenden Weihnachtsbeleuchtungen, schrillen "Jingle Bells" Versionen im Einkaufszentrum und einem Strassenkonzert mit Weihnachtsliedern einer lokalen Musikgruppe an Heiligabend ist es schwierig sich in Weihnachtsstimmung zu versetzen. 30 Grad im Schatten, gekuehltes Bier nur vom Kuehlschrank nicht aus dem Schnee, Freunde und Familie weit entfernt. Nicht was wir uns unter Weihnachtszeit vorstellen. Einwenig Heimweh kam beim Skypen mit Freunden und Familie definitiv auf. Trotzallem freuen wir uns auf die kommenden Abenteuer und hoffen wir lassen mit dem abgelaufenen Jahr auch die gesundheitlichen Probleme zurueck... Denn etwas ist sicher. Gesundheit, Familie und Freunde ist auch im 2011 das Wichtigste. Lachen ist immernoch die Beste Waffe gegen ALLES!!!

Liebe Freunde, Euch wuenschen wir wunderbare Festtage und ein FANTASTISCHES 2011... Vermissen euch und hoffen auf baldiges Wiedersehen.

Donnerstag, 9. Dezember 2010

Zwangspause

Den letzten Blogeintrag haben wir mit den Worten, wir nehmens wie immer Kilometer um Kilometer, abgeschlossen. Dass wir aber bereits nach insgesamt drei Fahrradtagen eine laengere Zwangspause einlegen muessen, dies haetten wir gedacht. Aber zuerst mal alles schoen der Reihe nach. Von Chiang Mai kletterten wir die Huegel hoch nach Samoeng. Ein staendiges hoch und runter. Dabei fing sich Gabriel den ersten platten Reifen seit langer Zeit ein. Glueck hatten wir dann aber waehrend den Reperaturarbeiten am Strassenrand. Nicko, ein Oesterreicher der mit seiner Frau in Samoeng lebt, bot uns fuer die Nacht sein Grundstueck als Zeltplatz an. Am naechsten Tag ging es weiter die Berge hoch. So unheimlich steil, dass wir nicht einmal zu veraergert waren als bei Kyokos Fahrrad zwei Speichen brachen und wir uns gezwungen sahen die Fahrraeder auf einen Pickup zu packen um das naechste kleine Dorf mit einem Fahrradreperaturgeschaeft, Yang Moen, zu erreichen. Der Reperaturshop in Yang Moen hatte jedoch keine Velospeichen an Lager. Aber wieder war das Glueck mit uns. Eine junge Frau, welche sich im gleichen Pickup befand, bot uns an bei Ihr und Ihrer Familie zu uebernachten. Darueber hinaus organisierte Sie durch Ihren Vater neue Speichen fuer uns. Die Leute sind ueberaus hilfreich hier. Fuer die Familie war es selbstverstaendlich sich um uns zu kuemmern und uns mit Essen zu versorgen. So kamen wir in den Genuss von Schweinsohren, Innereien und frisch geschossenen Voegeln aus der Region.

Nach zwei Naechten in Yang Moen radelten wir mit neuen Speichen weiter nach Mae Sae. Diesmal war es nicht das Fahrrad welches uns aus dem Sattel zwang sondern die extrem steilen Anstiege. Groesstenteils mussten wir die Raeder berghoch stossen und wuenschten uns einige zusaetzliche Gaenge. Am frustrierensten war die Tatsache, dass jedesmal wenn wir oben auf einem Berg ankamen, eine steile Abfahrt ins Tal folgte und anschliessend das Spiel wieder von vorne losging. Als die Sonne sich schon gesenkt hatte erreichten wir MaeSae, wo wir bei Warmshowerin Navarin (Warmshowers=Couchsurfing fuer Fahrradfahrer) fuer einige Tage verweilten. Navarin lebt mit ihrem Mann inmitten des Jungles und von Bergen umgehen in selbstgebauten Erdhaeusern. Ein wunderbarer Ort der uns zuerst wegen seiner Schoenheit und dann wegen einem gesundheitlichen Problem festhielt.
Bereits waehrend dem Fahrradfahren verspuehrte Kyoko zeitweise einen Muskelkaterartigen Schmerz in der Bauchnabelgegend. Waehrend dem Aufenthalt in MaeSae verschlimmerten sich die Schmerzen und wir stellten eine groessere Schwellung und Eiterauslauf vom Bauchnabel fest. Navarin brachte uns dann ins 2 Stunden entfernte Chiang Mai zum Arzt und eine Bauchnabelinfektion mit Eiteransammlung wurde festgestellt. Ursache = Womoeglich durch Schweiss/Staub/schmutziges Wasser. Als jedoch die verschriebene Antibiotikabehandlung nach 5 Tagen keine Besserung zeigte und Kyoko immernoch grosse Schmerzen hatte, machten wir uns nochmals auf nach Chiang Mai um die Sache im Spital untersuchen zu lassen. Nach einem Ultraschall wurde diesmal eine Urachal Zyste welche sich infisziert hat diagnostiziert. Mit einem kleinen Schnitt wurde der Bauchnabel mit lokaler Narkose geoeffnet, um soviel Eiter wie moeglich zu entleeren. Dazu verschrieb der Arzt eine weitere einwoechige Antibiotika Behandlung, um die Infektion zu bekaempfen. So zogen wir in ein Guesthouse naehe des Spitals ein und machen uns nun taeglich auf in den Spital, um Eiter zu entleeren sowie die Gaze auszuwechseln. Dies ist sehr schmerzhaft und die Spitalmitarbeiter machen nicht immer den professionelsten Eindruck. Kyoko beschrieb den einen Arzt als "Schwaches Gemuese". Man koennte es nicht schoener ausdruecken. Der Mount Fuji Bauchnabel (siehe Bild), eine weitere passende Bezeichnung von Kyoko, scheint nun aber troztallem auf die Behandlung anzusprechen. Wir verweilen nun sicher noch eine weitere Woche in Chiang Mai und hoffen der Heilungsprozess geht weiter. Erst nach Beendigung der Antibiotika-Behandlung kann entschieden werden ob die Infektion bekaempft wurde oder ob ein groesserer Eingriff noetig ist um das Problem zu loesen. Auch erst dann koennen wir entscheiden ob wir die geplante Fahrradtour durch Laos und China weiterfuehren koennen oder nicht. Wir sind jedoch positiv eingestellt.