Als wir Anfangs Dezember in Nozawa Onsen eintreffen, liegt
noch kein Schnee. Trotzdem gibt es von Beginn weg viel zu tun. Unser neuer Arbeitsort, die Skilodge Villa Nozawa, gleicht einer Baustelle. Der ganze Empfangsbereich sowie der Aufenthaltsraum befindet sich noch im Umbau. Innerhalb einer Woche bringen wir die Lodge auf Vordermann und beherbergen die ersten Gäste. Mark, unser Arbeitgeber, besitzt vier Liegenschaften in Nozawa Onsen. Zwei Ferienhäuser, für je acht Personen, sowie zwei Skilodges, Lodge Nagano und Villa Nozawa. Unsere Gäste sind zu 80% Australier. In der Vorsaison, Mitte Dezember, kommen nun auch vermehrt Skiinteressierte aus Singapur und Malaysia. Nur ganz selten, wie z.b. vergangene Woche als wir drei Gäste aus Como (Italien) beherbergten, verirren sich Europäer hierher. Auch Japanische Gäste sehen wir kaum, da wir voll auf Ausländer ausgerichtet sind. Mit dem Fukushima Ereignis gingen wir eher von einer ruhigen Saison aus. Viel Schnee und Australier, die momentan von günstigen Flügen nach Japan profitieren und bei denen der Fukushima Effekt verschwunden ist, bescheren uns trotzdem eine tolle Saison. Unsere Lodge hat 17 Zimmer und ist seit Mitte Dezember täglich ausgebucht. Die Arbeitstage sind lang und intensiv. Frühstücksservice, Lodge- bzw. Zimmerreinigung, Check-in und Check-outs, Hauseigene Skischule und Skivermietung, sowie Gästebetreuung, halten uns auf Trab. Uns stehen zwei Lodge Assistenten zur Seite, die uns hauptsächlich während dem Frühstücksservice sowie den Reinigungsarbeiten helfen.Und dann natürlich Schneeschaufeln. Unglaublich was bei uns in
den letzten Wochen an Schnee gefallen ist. Schneeräumung darum auch täglich auf dem Arbeitsplan. Vor unserer Lodge haben wir einen kleinen Teich. Den versuchen wir jeweils so gut wie möglich zu füllen, damit der Schnee verschwindet. Vor einer Woche mussten wir mit einem grossen LKW Schnee abtransportieren. Wir wussten nicht mehr wohin mit der weissen Pracht. Auch die lokalen Leute sind Tag für Tag in Aktion. Nozawa Onsen ist ein Schneeschaufelparadies (oder Hölle), je nachdem wie man es sieht. Einzig die Strassen müssen nicht geräumt werden. Diese sind beheizt und dadurch immer passierbar.
Für privates Skifahren bleibt bis jetzt nicht viel Zeit. Wenn ich auf der Piste anzutreffen bin, dann meistens als Skilehrer. Wegen grosser Skilektion Nachfrage unterrichte ich wann immer es die Zeit und Lodgearbeiten zulassen. Das Skigebiet gefällt mir sehr gut. Es bietet von einfachen Anfängerpisten, welche ideal für Skiunterricht sind, bis hin zu steilen Pulverschnee Abfahrten so ziemlich alles. Der Neuschnee ist viel luftiger als bei uns zuhause. Die Schneeflocken riesig. Das macht das Offpiste fahren zum Traum. Noch nach Tagen ohne Schneefall, was fast nie vorkommt, kann ich noch frischen Pulverschnee finden. Die Verhältnisse sind momentan wirklich perfekt. Die Leute sagen, was die Schneemenge betrifft, sei diese Saison die beste seit 8 Jahren. Leider sieht es mit den Besucherzahlen etwas anders aus. In unserer Lodge haben wir wie gesagt gute Besucherzahlen. Doch bleiben die Japanischen Ski Gäste in Nozawa Onsen aus. Anstehen an Liften gibt es nicht. Auf den Pisten ist man für sich alleine. Nun wünschen wir viel Spass bei den Bildern im neuen Japan Ordner...
Nachträglich wünschen wir euch allen ein spannendes, frohes neues Jahr. Möge der Wind im 2012 in eure Richtung blasen.
